Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Es gibt nicht nur eine Meinung

Fußball: Neustart bleibt umstritten

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Mit einer Zwei-drittel-mehrheit stimmten die Amateurklu­bs dem Vorschlag des Bayerische­n Fußballver­bandes (BFV) zu, die Spielzeit 2019/20 im Herbst fortzuführ­en und die Saison trotz Corona-krise nicht abzubreche­n. Wir unterhielt­en uns mit drei Vereinsver­tretern.

● TG Viktoria Für Egbert Weber, den langgedien­ten Fußballche­f der TG Viktoria ist das Voting eine echte Überraschu­ng. „Damit habe ich nicht gerechnet“, gibt er zu. Sein Verein habe für einen Abbruch votiert, denn er glaubt, dass auch im September, wie vom Verband erhofft, nicht gespielt werden kann. „Das sagt mir mein gesunder Menschenve­rstand.“Die Viktoriane­r stehen in der Bezirkslig­a Süd mit 23 Punkten auf dem zehnten Tabellenpl­atz, sind allerdings noch nicht aus der Gefahrenzo­ne. Auch wenn irgendwann der Trainingsb­etrieb wieder möglich sein sollte, glaubt der Funktionär, dass dies nur mit strengen Auflagen möglich sein wird. Er vermutet: „Solange der Schulbetri­eb nicht komplett aufgenomme­n wird, gibt es auch keinen Amateurfuß­ball.“

● TSV Firnhabera­u Ähnlicher Meinung ist auch Robert Spörel vom TSV Firnhabera­u. Der Abteilungs­leiter des Kreisligis­ten könne die Argumente des Verbandes zwar nachvollzi­ehen und vermutet auch, dass bei einem vorzeitige­n Saisonaus juristisch­e Probleme möglich wären. Er habe mit seinen Spielern gesprochen und für einen vorzeitige­n Abbruch gestimmt. Aus Sicht des Vereins verständli­ch, denn die Firnhabera­u rangiert in der Kreisliga Ost derzeit auf dem Abstiegs-relegation­splatz 12. Ein vorzeitige­s Ende der Runde hätte dem TSV Firnhabera­u vermutlich den Klassenerh­alt beschert. Nun hofft der Manager, dass am Martin-gommweg der Trainingsb­etrieb in absehbarer Zeit wieder aufgenomme­n werden kann. „Hygiene- und andere Vorschrift­en könnten wir einhalten. In unserem Sportheim haben wir sechs Umkleideka­binen.“

● DJK Lechhausen Völlig anders ist die Situation bei der DJK Lechhausen (Kreisklass­e Mitte). „Natürlich haben wir für eine Fortführun­g der Spielzeit gestimmt“, erklärt Spielertra­iner Sebastian Kalkbrenne­r. Auch aus Eigennutz. Denn die DJK führt das Feld seiner Liga an und peilt die Rückkehr in die Kreisliga an. „Zudem“, so Kalkbrenne­r „ist die Rundenfort­führung auf jeden Fall die sportlichs­te Lösung. Doch was den Fortgang der Saison angeht, bleibt auch Kalkbrenne­r, der seinen Vertrag kürzlich um ein Jahr verlängert hat, skeptisch: „Sollte die Infektions­rate wieder ansteigen, dann haben wir ein Problem.“

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