Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Rhythmus der Nacht

Pia Otto liefert montags bis samstags in der Früh und bei Wind und Wetter die Zeitung aus. Social Distancing ist dabei kein Problem

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Es ist 2.30 Uhr: In Unterschön­eberg klingelt der Wecker. Während sich die meisten Menschen in Schwaben um diese Zeit noch einmal umdrehen und weiterschl­afen, ist für Pia Otto die Nacht vorbei. Seit 2007 ist das schon so. Montags bis samstags, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Um 3 Uhr beginnt ihr Arbeitstag, der Job ruft.

Pia Otto trägt jeden Tag bis auf sonntags 140 Exemplare der Augsburger Allgemeine­n sowie Briefe aus. Sie ist es, die den Menschen in Zusmarshau­sen-wörleschwa­ng die Tageszeitu­ng in den Briefkaste­n steckt, bei Wind und Wetter.

Besonders im Frühjahr und Sommer mache das Austragen Spaß. Dann, wenn der Bodenfrost weg ist und sie die Scheiben nicht erst freikratze­n muss. Am angenehmst­en sei die Ruhe beim Arbeiten. So früh begegne ihr kaum jemand auf der Straße.

Nur das Vogelgezwi­tscher und die Musik aus dem Autoradio zerreißen die Stille. Jetzt, während der Corona-pandemie, sei noch weniger los auf den Straßen. Ansonsten habe sich ihr Job aber nicht verändert – Social Distancing sei morgens um 3 Uhr nicht die allergrößt­e Herausford­erung.

Die wenigen Menschen, die sie mit gebührende­m Abstand trifft, seien freundlich wie eh und je. „Das ist das, was mich am meisten begeistert: die Freundlich­keit der Abonnenten. Ich finde es toll, wie treu sie uns sind“, sagt Pia

Otto. Deshalb habe sie auch „das dringende Bedürfnis, mich bei meinen Kunden zu bedanken“. Die tun das auch umgekehrt: mit kleinen Grußbotsch­aften auf Zetteln zum Beispiel. Zum überwiegen­den Teil sind die Absender der Dankesbots­chaften Menschen, denen Pia Otto schon seit 13 Jahren ihre Tageszeitu­ng liefert.

Pia Otto ist eine von rund 2000 Menschen, die jeden Morgen so früh aufstehen, damit die Abonnenten ihre Zeitung zuverlässi­g und pünktlich auf dem Küchentisc­h liegen haben – von Nördlingen bis Neu-ulm, von Landsberg bis Friedberg, von Donauwörth bis Wertingen. „Pia Otto steht als positives Beispiel

für ihre vielen Kolleginne­n und Kollegen, die mit der Zustellung unserer Zeitung dafür sorgen, dass die für alle Bürgerinne­n und Bürger wichtigen Informatio­nen bis in den letzten Winkel unseres Verbreitun­gsgebietes gelangen – und sich alle Mitbürgeri­nnen und Mitbürger ungehinder­t und fundiert über das aktuelle Geschehen und die neuesten Entwicklun­gen informiere­n können“, sagt Kay Helmecke, Geschäftsf­ührer der pd.medienlogi­stik Gmbh. Dies sei gerade in Krisenzeit­en für jeden Einzelnen von enormer Bedeutung. „Mein Dank gilt daher allen unseren Zustelleri­nnen und Zustellern, die sich jeden Tag für unsere Abonnenten einsetzen“, so Helmecke.

An dieser Stelle berichten täglich Kolleginne­n und Kollegen aus der Redaktion von ihrem Arbeitsall­tag in Zeiten von Corona.

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meinen Job.“
Pia Otto ist 51 Jahre alt und sagt über ihre Tätigkeit als Austrägeri­n: „Ich liebe meinen Job.“

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