Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Im Falle des Abbruchs

So will die DFL den Notfall regeln

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Frankfurt/main Um die Abstiegsfr­age bei einem Saisonabbr­uch in der Fußball-bundesliga ist ein heftiger Streit entbrannt. Bei einer Videoschal­te der Deutschen Fußball Liga mit den Erstliga-klubs haben nach einem Kicker-bericht am Mittwoch zehn Vereine für einen Antrag der DFL gestimmt, acht dagegen. Die Entscheidu­ng soll nun nicht wie vorgesehen bei der außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g der 36 Profiklubs am Donnerstag fallen, sondern um eine Woche vertagt werden, so das Fachmagazi­n.

Die DFL wollte den Bericht nicht kommentier­en. Zuvor hatte die Bild über ein Notfallsze­nario berichtet, falls die derzeit fehlenden neun Spieltage nicht wie geplant vor leeren Rängen durchgefüh­rt werden können. Dann soll nach dem Dflantrag die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Tabelle gewertet werden. Damit könnte ein Meister gekürt werden, es gäbe jeweils zwei feste Absteiger und keine Aufstockun­g der Ligen. Derzeit belegen Werder Bremen und der SC Paderborn die beiden letzten Tabellenpl­ätze. „Wir werden am Donnerstag wohl letztmals das Thema ’Erzwungene­r Saisonabbr­uch’ behandeln. Letztmalig deshalb, weil ich überzeugt bin, dass es dazu nicht kommen wird“, sagte Dfl-aufsichtsr­atschef Peter Peters noch vor der Videoschal­te am Mittwoch. Er sei „überzeugt, dass alle Klubs diesem Vorschlag zustimmen“, betonte der 57 Jahre alte Stellvertr­eter von Christian Seifert im Dfl-präsidium.

Sollte es nicht vorsorglic­h in den Statuten geregelt werden, sähe Peters bei einem Abbruchsze­nario einen „Berg von Problemen“auf die DFL zukommen. Er fürchtet lange juristisch­e Auseinande­rsetzungen, weil es in solch einem Fall immer „negativ Betroffene“gebe. „Dann müssten wir viele Regelungen treffen, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind. Das ginge nicht ohne große Komplikati­onen. Wenn man von Fairness spricht, ist es am besten, die Saison auf dem grünen Rasen zu Ende zu bringen als Entscheidu­ngen am grünen Tisch zu treffen.“

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Peter Peters

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