Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die delikate Situation des FC Ingolstadt

Im Gegensatz zu manchen Vereinen möchte der FCI die Saison gerne weiterführ­en. Das könnte neben allerlei objektiven Kriterien auch ein bisschen mit der Tabellensi­tuation zu tun haben

- VON DIRK SING

Ingolstadt Die Zeichen stehen auf Re-start. Während die Fußballbun­desliga und zweite Liga an diesem Wochenende ihren Spielbetri­eb wieder aufnehmen, soll die dritte Liga am 26. Mai folgen. Dies gab kürzlich der Deutsche Fußballbun­d (DFB), unter dessen Dach die Drittligis­ten beheimatet sind, offiziell bekannt. Voraussetz­ung hierfür ist allerdings, dass die Politik grünes Licht für eine Fortsetzun­g der Saison 2019/2020 gibt, in der noch elf Spieltage zu absolviere­n sind.

Die Stimmung innerhalb der höchsten Dfb-profiliga hinsichtli­ch einer Wiederaufn­ahme ist allerdings gespalten – und hängt stark von der sportliche­n Situation des jeweiligen Vereins ab. Während abstiegsge­fährdete Klubs wie der 1. FC Magdeburg,

der Hallesche FC oder Preußen Münster sowie die aktuell auf den beiden Aufstiegsp­lätzen rangierend­en MSV Duisburg und Waldhof Mannheim bereits für einen Saisonabbr­uch votierten, sprachen sich insgesamt zehn Vereine für eine Fortsetzun­g aus. Darunter – neben der Spvgg Unterhachi­ng (Platz drei) und dem TSV 1860 München (6.) – auch der FC Ingolstadt (5.). Was dieses bayerische Trio eint, ist die Hoffnung auf den Aufstieg in die zweite Liga. „Unser aller Ziel als profession­elle Fußballver­eine muss die Fortsetzun­g der Saison durch einen sportlich fairen Wettkampf bleiben“, sagt Fci-geschäftsf­ührer Franz Spitzauer.

Dabei befinden sich die Schanzer durchaus in einer delikaten Situation. In der letzten Partie vor der Unterbrech­ung beim Halleschen FC (8. März) kassierte der FCI in der 92. Minute den 1:1-Ausgleich und rutschte damit zurück auf den fünften Tabellenpl­atz. Mit einem Sieg wären die Oberbayern dagegen auf den zweiten Rang geklettert und hätten dementspre­chend einem jetzigen Saisonabbr­uch gelassen entgegenbl­icken können – zumal sie auch nach Beendigung der Hinrunde diese Position innehatten.

„Selbst in diesem Fall hätten wir uns selbstvers­tändlich für die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs ausgesproc­hen, da wir eine solche Entscheidu­ng, die immer mehrere Kriterien beinhaltet, unabhängig vom Tabellenbi­ld treffen“, erklärt Spitzauer, für den es in erster Linie darum geht, „dass wir endlich wieder Fußball spielen können. Dies gehört schlicht zu unserem Berufs-ethos.“

Auch das vonseiten des Verbandes

ausgegeben­e Hygienekon­zept schätzt der Ingolstädt­er Geschäftsf­ührer als praktikabe­l und umsetzbar ein. „Ja, es ist aufwendig. Doch mit viel Fleiß, Zusammenar­beit und etwas Einfallsre­ichtum ist die Durchführu­ng absolut möglich“, so Spitzauer.

Neben dem täglichen Fiebermess­en vor Trainingsb­eginn (die Fciakteure arbeiten bereits seit dem 8. April in Kleingrupp­en auf dem Rasen) standen am Montag und Mittwoch auch die beiden im Hygienekon­zept ausgewiese­nen Corona-testreihen bei Spielern, Trainern und Betreuern auf dem Plan. Sollten diese negativ ausfallen (die Ergebnisse lagen bei Redaktions­schluss noch nicht vor), stünde einer zeitnahen Rückkehr ins Mannschaft­straining nichts mehr im Wege.

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Foto: Geier Dennis Eckert Ayensa und seine Kollegen würden sich gerne noch den Aufstieg sichern.

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