Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Prophet Hitzfeld
Der frühere Erfolgscoach sieht eine neue Zeit im Weltfußball
Bern Der frühere Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld rechnet angesichts der Corona-krise mit einem Rückgang der Transfersummen im Fußball. „In einer Phase, in der es vielen Leuten schlecht geht, kann im Fußball nicht weitergeprotzt werden“, sagte der 71-Jährige in einem Interview der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-sda.
Angesichts wegbrechender Einnahmen etwa durch Ticketverkäufe prophezeite Hitzfeld eine neue Ära: „Es wird eine neue Zeit anbrechen im Weltfußball.“
Die Vereine
hätten nun eine gesellschaftliche Verantwortung, vernünftig zu wirtschaften. Hitzfeld befürwortete den Re-start der Bundesliga. Zehntausende Jobs wären bei einem Saisonabbruch gefährdet gewesen, und einige Vereine hätten das finanziell nicht überlebt. „Zudem ist der Fußball für die Bevölkerung in dieser schwierigen Zeit ein Lichtblick.“
Die anstehenden Geisterspiele seien dem ehemaligen Trainer von Borussia Dortmund und des FC Bayern München zufolge eine mentale Herausforderung für die Teams. „Wenn man auswärts spielt, hat es aber auch Vorteile, nicht in einem Hexenkessel spielen zu müssen.“Kritisch sieht Hitzfeld die kurze Vorbereitungszeit für die Spieler.
Am Wochenende werde es deshalb wohl einige Verletzungen geben. „Die Körper der Spieler sind nicht darauf eingestellt, nun plötzlich wieder Topleistungen abrufen zu müssen.“