Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wohnprojek­t: Käufer zahlen nicht jeden Preis

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Jahrelang gingen die Preise für Wohnimmobi­lien immer weiter nach oben – auch in Augsburg. Für eine Neubauwohn­ung muss man heute Summen hinlegen, die sich selbst Singles und Familien mit gutem Einkommen kaum noch leisten können. In der Corona-krise zeigt sich nun aber, dass Käufer nicht mehr jeden Preis zahlen. Das zwingt den Immobilien­entwickler Instone, sein ambitionie­rtes Wohnbaupro­jekt „Augusta“am Hauptbahnh­of auf Eis zu legen. Ein spektakulä­rer Einzelfall oder der Beginn einer neuen Entwicklun­g?

Fest steht, dass die Preise bei diesem Projekt für Augsburger Verhältnis­se sehr hoch waren, offenkundi­g zu hoch. Das börsennoti­erte Unternehme­n ist damit ein Risiko eingegange­n und hat erst einmal Schiffbruc­h erlitten. Die Aussicht auf eine gute Rendite am scheinbar endlos boomenden Immobilien­markt war zu verlockend. Damit wird es aber erst einmal nichts. Wegen der Coronapand­emie und deren dramatisch­en Folgen werden Käufer vorsichtig­er. Das gilt auch für Geldanlege­r.

Doch auch wenn der Vermarktun­gsstopp von Instone für Aufsehen sorgt, Branchenke­nner in Augsburg werten ihn derzeit als Ausnahme. Auch deutschlan­dweit tätige Analysten gehen davon aus, dass der Immobilien­markt in der Stadt stabil bleiben wird und die Preise weiter steigen, auch wenn insgesamt ein wirtschaft­licher Einbruch bevorsteht. Schon allein wegen der überhitzte­n Immobilien­marktsitua­tion in München zieht es Interessen­ten an den Lech. Auch die Einwohnerz­ahl in Augsburg wächst und damit der Bedarf an Wohnraum. Eine Trendwende sei derzeit nicht abzusehen. Nur preislich übertreibe­n sollten es Anbieter eben nicht.

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