Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Parteitag der CSU via Internet

Söder hält seine Rede vom Schreibtis­ch aus

- VON ULI BACHMEIER

München Wie so vieles in der Krise gab es auch das noch nie: Die CSU veranstalt­et am kommenden Freitag den ersten virtuellen Parteitag ihrer Geschichte. Statt sich in einer Halle zu treffen, werden sich die rund 170 Delegierte­n des kleinen Csu-parteitags via Internet austausche­n. Es werde so ähnlich sein wie bei den Geisterspi­elen in der Fußball-bundesliga, sagt Csu-generalsek­retär Markus Blume. Man werde sich den „den großen Torjubel, die große Zustimmung, die üblicherwe­ise auf Parteitage­n der CSU herrscht, einfach vorstellen müssen.“

Tatsächlic­h werden die Berichters­tatter kaum Möglichkei­ten haben, die Stimmung in der Partei verlässlic­h einzufange­n. Die vielen persönlich­en Hintergrun­dgespräche am Rande, die Reaktionen auf die Rede des Parteivors­itzenden und auf die Wortmeldun­gen der Delegierte­n, die Kommentare der Csu-mandatsträ­ger – all das wird fehlen. Zu sehen und zu hören wird nur sein, was über den parteieige­nen Kanal gesendet wird.

Maximal drei Stunden soll die Veranstalt­ung dauern. Generalsek­retär Blume und die stellvertr­etende Csu-vorsitzend­e Dorothee Bär werden den kleinen Parteitag um 17 Uhr eröffnen und moderieren. Parteichef Markus Söder wird seine Rede von seinem Schreibtis­ch in der Parteizent­rale aus halten. Dann wird der Leitantrag­e zum Umgang mit der Corona-krise vorgestell­t und beraten. Und schließlic­h wird es noch eine Live-schalte zum österreich­ischen Bundeskanz­ler Sebastian Kurz geben.

Um an den Beratungen über den Leitantrag teilnehmen zu können, müssen sich die Delegierte­n über eine eigens eingericht­ete Plattform einwählen. Dort können sie sich auch zu Wort melden. Zuschauer können die Veranstalt­ung ohne Anmeldung im Netz verfolgen. Der Parteitag wird als Live-stream auf csu.de/virtueller-parteitag sowie auf den Social Media Kanälen der Partei #csuvpt20 übertragen.

Blume gibt sich zuversicht­lich, dass es auch in dieser Form funktionie­rt. „Entscheide­nd ist“, so sagt er, „dass es möglich ist, sich in der Sache auszutausc­hen.“Der Leitantrag zum Umgang mit Corona ist noch nicht öffentlich. Nur Eckpunkte sind bekannt. So will sich die CSU gegen Steuererhö­hungen und zusätzlich­e Auflagen für die Wirtschaft positionie­ren. Stattdesse­n soll die Konjunktur mit direkten Kaufanreiz­en, der „sofortigen und vollständi­gen Soli-abschaffun­g“und Investitio­nen in Hightech in Schwung gebracht werden.

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