Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Am ersten Tag überwiegt die Freude
Endlich! In diesem einen Wort steckt viel Emotionalität. Vor allem, weil damit das Ende einer Zeit des Wartens verbunden ist. Endlich können Gastronomen wieder ihre Gäste bewirten. Endlich dürfen wir wieder in Biergärten und Straßencafés sitzen. Die Erleichterung und Freude darüber nimmt man am Montag bei Gastronomen und Gästen gleichermaßen wahr. Auch wenn die Umstände noch alles andere als normal und die Auflagen hart sind.
Viele Gastronomen bezweifeln, dass sie in diesen Tagen wirtschaftlich arbeiten können. Wegen Einhaltung des Mindestabstandes können sie nur rund 50 Prozent ihrer Außenbestuhlung aufstellen. Das trifft vor allem die Restaurants und Cafés, die lediglich über einen kleinen Außenbereich verfügen. Und gleichzeitig haben sie deutlich mehr Aufwand, um alle erforderlichen Hygienevorschriften einzuhalten. Manch einer muss dafür sogar zusätzliches Personal einsetzen. Es ist also noch lange nicht alles wieder gut. Und dennoch überwiegt spürbar die Freude an diesem ersten Tag der Wiederöffnung – auf beiden Seiten. Schließlich geht es um mehr als nur um Speisen und Getränke. Es ist das Miteinander, es sind die Gespräche, es ist die Teilhabe an der Gesellschaft und es ist auch ein Stück Freiheit. Und wen das Warten auf eine Platzeinweisung und das Herausgeben seiner Kontaktdaten nerven sollte, der kann es auch so sehen: Bislang wurde man als Gast meist nur in exklusiven Lokalen an einen Platz geführt – und auf einer Gästeliste zu stehen, war auch eher selten. Jetzt geht es doch erst mal nur darum: Endlich! Hoffentlich bleibt die Aufbruchstimmung.