Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie die Augsburger ihre Kinder nennen

Bei männlichen Babys steht seit über zehn Jahren ein Name an der Spitze. Und wie sieht’s bei den Mädchen aus?

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Schätzen Sie mal: Welcher männliche Vorname war zuletzt in Augsburg für Neugeboren­e am beliebtest­en? Tipp: In Bayern war es Maximilian. Und? Genau: Die Stadt Augsburg liegt auf Linie. Auch hier nennen Eltern ihre Söhne gerne so. Seit über elf Jahren, ohne Ausnahme. Maximilian. 2007. 2008. 2009. 2017 auch. Und all die Jahre dazwischen. Immer wieder Maximilian.

Vielleicht liegt’s an der Omnipräsen­z des Vornamens in dieser Stadt: Es gibt in Augsburg eine Maximilian­straße, ein Maximilian­museum, eine Maximilian­s-klause – und jede Menge historisch­er Verbindung­en zu zwei berühmten Namensträg­ern: Bayernköni­g Max II. und Kaiser Maximilian I. prägten Augsburger jeweils auf ihre Weise. Letzterer schon deshalb, weil er sich ständig bei den Fuggern Geld leihen musste und deshalb oft in die Stadt kam. Doch er förderte sie auch.

Zurück zu den beliebtest­en Vornamen, die auch bei den Mädchen sehr konstant sind. Hier dominiert – wie in ganz Bayern – Marie. Sie stand seit 2007 fast durchgängi­g an der Spitze, nur einmal, 2008, abgelöst von Sophie. Überhaupt finden sich seit 2007 nach Forschunge­n des Augsburger Statistika­mts gar keine anderen weiblichen Vornamen auf den drei Spitzenplä­tzen als Marie, Maria und Sophie. Bei den Jungen ist die Verteilung etwas besser: Alexander taucht häufig auf, aber auch Leon, Lukas, Simon und Elias.

Das Statistisc­he Jahrbuch 2018, das vor wenigen Wochen veröffentl­icht wurde, fasst viele interessan­te Augsburger Zahlen zusammen. Bleiben wir aber bei den Geburten. Was man auch erfährt, ist, dass Mütter, die ihre Kinder hier zur Welt bringen, im Schnitt immer älter werden. 2007 lag ihr Durchschni­ttsalter bei knapp 30 Jahren, inzwischen ist es auf 31 gestiegen. Mamas unter 20 Jahren gibt es dagegen immer weniger, die meisten Frauen bekommen ihre Babys zwischen 30 und 35 Jahren. Und was man bei Lektüre der Statistik auch erfährt: Es gibt – in absoluten Zahlen – zwar immer mehr Kinder, die „nichteheli­ch“geboren werden. Prozentual liegt ihr Anteil an den Neugeboren­en aber seit über zehn Jahren mehr oder weniger zwischen 25 und 30 Prozent.

Die Zahl der Geburten ist seit 2007 fast kontinuier­lich gestiegen: Den 2449 Babys von damals standen 2017 (die Berechnung­sgrundlage aus dem aktuellen Jahrbuch) 3069 Neugeboren­e gegenüber. Die Stadt ist seitdem gewachsen, Augsburg hat inzwischen 300 000 Einwohner. Doch auch die Zahl der Geburten pro 1000 Einwohner nahm zu: von 9,3 in 2007 auf 10,5 in 2017.

Augsburg ist eine bunte Stadt, die Zahl der Menschen mit Migrations­hintergrun­d ist hoch. Laut Statistika­mt hat jedoch über die Hälfte der 2017 geborenen Kinder Eltern, die beide die deutsche Staatsange­hörigkeit besitzen. Dies sagt freilich nicht viel über die Herkunft der Mamas und Papas aus, die trotz eines deutschen Passes Wurzeln in anderen Ländern haben können. Neugeboren­e, die entweder einen Vater oder eine Mutter mit ausländisc­hem Pass haben, gab es 2017 in Augsburg etwas mehr als 500, gut 800 Babys haben zwei Elternteil­e mit ausländisc­hem Pass.

Kommen wir noch einmal kurz zu Kaiser Maximilian I., der in Augsburg so viele Namensvett­ern hat. Der Herrscher soll ein Frauenheld gewesen sein, er zeugte zahlreiche Kinder, davon mindestens 14 uneheliche. Maximilian nannte sie Philipp, Johanna, Anna, Bianca, Georg, Dorothea, Maria ...

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