Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Freie Wähler unzufrieden wegen Vergabe von Professuren
Abgeordneter Fabian Mehring kritisiert das Ergebnis für Schwaben und warnt vor möglichen Folgen
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Freie-wähler-regierungsfraktion im bayerischen Landtag, Fabian Mehring, ist unzufrieden mit der Vergabe 50 neuer Professuren für Künstliche Intelligenz (KI) in Bayern. Seine Kritik: Schwaben habe dabei zu schlecht abgeschnitten.
Die neuen Professuren sind Teil der Hightech-agenda der Staatsregierung. CSU und Freie Wähler wollen in den Bereich mittelfristig zwei Milliarden Euro investieren.
Fabian Mehring begrüßte zwar die Entscheidung von Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU), an der Universität Augsburg zwei neue Professuren für Künstliche Intelligenz zu schaffen, dazu eine Ki-professur an der Hochschule Augsburg und eine weitere an der Hochschule in Kempten im Allgäu.
Bei allen vier Standortentscheidungen sei Wissenschaftsminister Sibler dem Rat einer Expertenkommission gefolgt, deren Urteil ein landesweiter Ki-wettbewerb vorausgegangen war.
Insgesamt hält Mehring die Vergabe
der 50 Professuren jedoch für eine Enttäuschung für Bayerischschwaben: „Wenn 23 Professuren in Franken landen und nur vier in Schwaben, können wir nicht ernstlich zufrieden sein.“Immerhin werde auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz über die ökonomischen Entwicklungschancen der Zukunft entschieden.
Wenn leistungsstarke Wirtschaftszentren wie Augsburg dabei schlechter wegkommen als Coburg oder Aschaffenburg könne das nicht im Sinne der Schwaben sein, so Mehring. Schwaben allein auf die
Rolle als neuer Standort einer medizinischen Fakultät zu verengen, könne gefährlich sein. „Auch in Zukunft muss jemand das Geld verdienen, mit dem wir Medizin und Forschung bezahlen“, so der Parlamentarier.
Fabian Mehring will sich in den nächsten Wochen auf die Suche nach Gründen für das schwache Abschneiden der Region beim Kiwettbewerb machen und hierzu das Gespräch mit Spitzenvertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft suchen. Außerdem kündigt der Parlamentarier an, bei der Staatsregierung
für die Berücksichtigung demoskopischer, regionaler und ökonomischer Faktoren bei der Vergabe zu werben.
Der Augsburger Csu-landtagsabgeordnete Johannes Hintersberger bewertet das Ergebnis des Kiwettbewerbs anders. Hintersberger sprach von einem „tollen Erfolg“für den Wissenschaftsstandort Augsburg. Für den Wettbewerb hatten die bayerischen Hochschulen innerhalb weniger Monate Forschungsanträge einreichen müssen. Die Konkurrenz um die neuen Professuren war groß.