Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Corona an Schulen
In Neu-ulm haben sich innerhalb weniger Tage fünf Kinder infiziert. Wie der Kreis handelt
Neu-ulm Der langsam wieder beginnende Unterricht sollte ein Stück Normalität in den Alltag zurückbringen, doch für viele Schüler im Kreis Neu-ulm ist es damit schon wieder vorbei. Seit einigen Tagen steigen die Corona-infektionen an mehreren Schulen und Kitas, zurzeit sind von insgesamt zehn Infektionen im Kreis fünf Kinder betroffen: zwei Schüler aus verschiedenen Klassen an der Weststadtschule in Neu-ulm, eine Schülerin der Grundschule Senden-ay, ein Kind der Kita St. Michael in Vöhringen und ein weiteres Kind, das jedoch von Beginn an daheim war.
Fünf infizierte Kinder bedeuten aber auch, dass knapp 100 Menschen im Landkreis Neu-ulm nun in Quarantäne müssen. Betroffen sind Klassenkameraden, Lehrer, Kita-freunde sowie Eltern und enge Bekannte der Kinder. „Bei Grundschulkindern und vor allem im Kita-alter ist es oft schwer, Kontakte im Detail zu erfragen, deswegen schicken wir mehrere enge
Kontaktpersonen in Quarantäne“, erklärt Dr. Stephanie Kurz vom Gesundheitsdienst am Landratsamt Neu-ulm.
Thorsten Freudenberger, Landrat im Kreis Neu-ulm, begrüßt ausdrücklich die neue Normalität an Schulen und in Kindergärten. Lockerungen seien gut und wichtig, es gebe keinen Grund zu Panik, dennoch sei Wachsamkeit angebracht. Denn man befinde sich immer noch in einer Pandemie. „Und wenn es einen Fall gibt, müssen wir streng handeln“, sagt er.
Wo sich die Kinder infiziert haben, ist unklar. Einige Untersuchungen laufen noch, beispielsweise ist vorsorglich auch das Geschwisterkind einer infizierten Schülerin mitsamt seiner Kita-gruppe in Quarantäne geschickt worden. In einem Fall gilt es aber als relativ sicher, dass die Familie sich in den Pfingstferien im Kosovo infiziert hat. Auch deswegen baut der Landkreis vor: Familien, die in den Ferien in einem Risikogebiet waren, müssen in Quarantäne und sollten dies auch der Schule mitteilen.