Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Große will aufräumen
Neuer Präsident der Eisschnellläufer
Berlin Zu Beginn seiner verkündeten Rettungsmission in der Deutschen Eisschnelllauf-gemeinschaft hat der kommissarische Präsident Matthias Große zu seinem Hausverbot im Bundestag vor zehn Jahren Stellung genommen. Im Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerte er sich zu Dagmar Freitag und deren Spd-kollegen Martin Gerster, die ihm damals vorwarfen, von ihm bedroht worden zu sein. „Um das ein für alle Mal klarzustellen: Ich habe noch nie in meinem Leben mit Dagmar Freitag gesprochen und auch nicht mit Martin Gerster. Wie also soll ich sie bedroht haben?“, sagte Große. Das wollte die Sportausschuss-vorsitzende so nicht stehen lassen. „Um Drohungen auszusprechen, muss man nicht mit jemandem persönlich sprechen“, sagt Dagmar Freitag.
„Die damals unverzüglich angefertigten schriftlichen Vermerke meiner Mitarbeiterinnen über die Äußerungen des Herrn Große sprechen hier eine eindeutige Sprache: unverschämt im Tonfall, drohend vom Inhalt („ich marschiere auch in den Plenarsaal ein“).“Ihre Mitarbeiterinnen seien nach diesen Anrufen dermaßen verunsichert gewesen, dass deren Fotos aus Sicherheitsgründen von ihrer Website genommen wurden. Große begründete, er habe im Kampf gegen die Zwei-jahressperre gegen Claudia Pechstein wegen erhöhter Blutwerte vor zehn Jahren „bestimmt fünfzig Mal versucht, Dagmar Freitag und Martin Gerster telefonisch zu erreichen. Stets vergeblich. Die beiden Volksvertreter waren für einen aus dem Volk nicht zu sprechen. Da habe ich gesagt, wenn die beiden Abgeordneten im Wahlkampf einen Auftritt haben, fahre ich hin. Richten Sie bitte aus, ich werde sie und ihn stellen und fragen, warum sie nicht mit der Sportlerin sprechen, die sie öffentlich verunglimpfen“, erklärte Große. Daraufhin hätten die Politiker den Innenminister de Maizière informiert, dass sie sich von ihm bedroht fühlten. Große: „Er hat mich daraufhin auf die Liste unerwünschter Personen setzen lassen.“