Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Den ersten Auftritt hatte er bei einem Geburtstag
Mit seinem Programm „Straight Outta Augschburg“war der Comedian Nick Schmid deutschlandweit unterwegs, bis Corona ihn zu einer Pause zwang. Jetzt freut er sich auf neue Projekte – und auf einen Termin daheim
Augsburger Kabarettisten gibt es nicht allzu viele. Seit über 35 Jahren steht Silvano Tuiach auf der Bühne. Er kennt den Augsburger genau und gibt dem Schwaben vom Lech nicht nur durch seine beliebte Figur Walter Ranzmayr ein Gesicht. Herr und Frau Braun nehmen die Eigenarten der Augsburger ebenfalls seit Jahrzehnten aufs Korn. Stellt sich die Frage, wie der 26-jährige Comedian Nick Schmid den Augsburger sieht?
Mit seinem ersten Solo-programm „Straight Outta Augschburg“– was direkt aus Augsburg bedeutet – war er in ganz Deutschland unterwegs, trat im Quatsch-comedy-club auf und war Bestandteil der offenen Comedybühne in München beim „Lola Land Open Mic“. Doch dann kam Corona. Monatelang gab es keine Auftritte mehr für den 26-Jährigen, der in Untermeitingen im Kreis Augsburg lebt. Er hatte zumindest Zeit, um an neuen Gags zu schreiben. „In meinem Programm geht es nicht um Augsburg oder den typischen Augsburger, sondern mehr um mich und was ich erlebe“, erklärt er.
Das kann eine Zugfahrt sein oder Begebenheiten aus seiner Familie. Dass er keinen Dialekt spricht, macht er ebenfalls in seinem Programm zum Thema. „Ich betrachte mein Leben und verschiedene Alltagsgeschichten aus einem frischen Blickwinkel und mit einer gehörigen Portion Selbstironie“, sagt er. Dass nicht jeder Gag sein Publikum findet, hat er in den vergangenen Jahren immer wieder feststellen müssen. „Meinen ersten Auftritt hatte ich mit 18 auf einer Geburtstagsfeier. Dort waren lauter Leute, die mich kannten und auch entsprechend witzig fanden.“Bei seinem ersten Open-stage-auftritt in Augsburg war es ganz anders. „Die Zuschauer kannten mich nicht. Ich hatte es echt schwer.“
Davon hat sich Nick Schmid aber nicht entmutigen lassen. Nach seinem Abitur und einigen Reisen war es für ihn klar, dass er als Comedian Fuß fassen wollte. In Teilzeit arbeitet er in einem Supermarkt, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Daneben schreibt er an seinen Gags. Der 26-Jährige ist davon überzeugt, dass er den Durchbruch als Stand-up-comedian schaffen kann. „Klar haben meine Eltern schon mal nachgefragt, ob ich nicht lieber studieren will. Aber das ist schon eine krasse Leidenschaft von mir“, sagt er.
Er arbeitet sich Stück um Stück nach vorne – nach der Corona-pause hat er nun wieder einige Projekte vor sich. Seine Sketche werden etwa bei der Entertainment-app Smyle von Prosiebensat.1 gezeigt, ein neues Format, das den Nutzern Comedy-videos bietet. „Im Juli starten auch wieder die ersten Openmic-veranstaltungen. Da sind zwar nur wenige Zuschauer zugelassen, aber da können wir Comedians endlich unser neues Material testen.“Den Juli und den August will Nick Schmid für diese Testphase nutzen.
Ab September ist er wieder mit seinem Solo-programm unterwegs. Daneben ist er bereits im Herbst für mehrere Auftritte bei der Comedymixshow „Nightwash“gebucht, wo er unter anderem in Mainz, Bielefeld oder Nürburg auftritt. „Am 16. Januar komme ich mit meinem Programm auch in die Kresslesmühle“, sagt er. Dann wird er den Augsburgern sein Programm „Straight Outta Augschburg“präsentierten.