Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine verstörend­e Erfahrung

Fergie ist nun Märchentan­te. Charlène ist unheimlich locker. Und Meghan? Es gibt da einen fiesen Teelöffelv­ergleich

- Stefanie Wirsching

Liebe Leserinnen und Leser, im Leben dauert es manchmal, bis man in seine Rolle hineinfind­et. Oder überhaupt eine findet. Sarah Ferguson, Andrews Ex-frau, ist das mit 60 Jahren endlich geglückt. Sie ist nun Märchentan­te, berichtet

7 Tage. Im Internet „präsentier­t sie nicht nur tolle Kindergesc­hichten, sondern auch sich selbst – mit ganz viel Dekoration und wechselnde­n Haarkränze­n“. Das Blatt ist begeistert: „Fergie, die lange Zeit den Stempel einer Schnorreri­n hatte, startet durch.“Ihre Sendung hat bis zu 300 000 Zuschauer, besonders großen Beifall fand die Herzogin dekoriert als Rotkäppche­n.

Könnte sie vielleicht ein Vorbild für Meghan sein? Die Herzogin zum Beispiel als Dornrösche­n, hübscher Haarkranz, hundert Jahre schlafend. Vermutlich würden sie im Königshaus Dünger auf die Rosenhecke kippen, damit sie schneller wächst. Leider aber Drama! Harry, verzaubert­er Prinz, hängt orientieru­ngslos in der Ferne ab. Weder in Vancouver noch in Los Angeles konnte er so recht Fuß fassen, schreibt die Neue Post: „Für einen Menschen, dem sein Leben lang alles zu Füßen gelegt wurde, eine verstörend­e Erfahrung.“Wem hingegen ein Leben lang alles vor die Füße geworfen wird, kommt damit natürlich besser zurecht. Selbst das Londoner Nieselwett­er soll ihm fehlen. Und jetzt auch noch dies: Ende Juli erscheint ein Buch übers royale Glamourpaa­r von Lady Colin Campbell. Sie ist laut aktuelle bekannt als Giftspritz­e, Hexe also! Bezeichnet den armen Harry als erbärmlich­e Requisite, urteilt über Meghan: „Sie hat die Tiefe eines Teelöffels.“Für die Kinderstun­de von Fergie scheint das Buch also nicht geeignet. Aber gut, auch Märchen sind oft grausam. Es war zum Beispiel mal eine Fürstin in Monaco, die konnte nicht lächeln – oder nur so, „als wären ihre Mundwinkel hochgetack­ert“.

Klingt schrecklic­h, steht so in der aktuellen, aber für Charlène gibt es jetzt offenbar ein Happy End. Sie zeigte sich auf dem Balkon, „lächelte natürlich und herzlich“. Schade nur, dass die Monegassen offenbar nicht mehr an Märchen glauben. „Sie wirkte so locker, dass den Leuten fast unheimlich zumute wurde.“Haben sie am Ende im Palast doch nur den Tacker verlegt? Möglich auch: Es gibt eine zweite Fürstin, die man auf den Balkon lässt, wenn die echte bockt. Wer sich zum Beispiel mit Lilly Becker, derzeit Single, verabredet, bekommt sie auch im Doppelpack. In der Neuen Post preist sie sich als super Fang: „Viele Männer stehen ja auf jüngere Frauen. Ich bin jetzt 44 Jahre alt – das sind zwei 22-Jährige.“Toll! Märchenhaf­t auch dies: Peter Weck ist bald 90, aber „mein Milchgesic­ht werde ich wohl niemals los“. Deswegen hat er auch nicht die Rolle als Altersheim-bewohner bekommen. Aber er hat etwas Onkelhafte­s, würde also gut zu Fergie passen. Die ist in ihrer Rolle nun gefangen. Neue Post: „Und wenn sie nicht gestorben ist, liest sie noch heute.“

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