Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Müllsünder müssen zahlen

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger-allgemeine.de

Das Müllproble­m hat viele Gründe. Natürlich trägt der geänderte Lebensstil dazu bei. Wer einen Kaffee trinken will, muss sich dafür nicht mehr in ein Café setzen, sondern trägt seinen Becher einfach mit sich herum. Dasselbe gilt für Schorle, Cocktail und Co. Essen gibt es überall auch zum Mitnehmen – das Coronaviru­s mit all seinen daraus resultiere­nden Beschränku­ngen für Gastronomi­e und Verbrauche­r hat das zusätzlich verstärkt. Die Gastronome­n sind nach teilweise wochenlang­en Schließung­en froh, dass nun wieder Speisen und Getränke verkauft werden. Niemand will ihnen das verdenken. An die Vernunft des Verbrauche­rs zu appelliere­n, den Verpackung­smüll nach Verzehr auch ordnungsge­mäß zu entsorgen, ist allerdings zu wenig. Die Gastronome­n müssen ihren Beitrag leisten, dass erst gar nicht so viel Plastikmül­l in den Umlauf gerät. Möglichkei­ten gibt es doch viele: Alternativ­e Verpackung­en bieten, einen Recup-becher für To-go-getränke oder ein Pfandsyste­m einführen.

Das Grundprobl­em ist aber der Verbrauche­r selbst. Viele verhalten sich vollkommen korrekt: Sie werfen ihren Müll in die Abfalleime­r oder nehmen ihn mit, wenn sich kein Mülleimer findet. Leider ist es einer Vielzahl von Menschen aber offensicht­lich auch vollkommen egal, wo ihr verursacht­er Müll landet. Und wenn es nicht auf dem Boden ist, dann eben im nächstbest­en Brunnen oder Gebüsch. Das geht so nicht. Müllsünder dürfen nicht so einfach davonkomme­n. Sie sollten ordentlich zur Kasse gebeten werden – wenn schon andere den Müll hinter ihnen aufräumen sollen.

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