Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was braucht man als Fußballstar?
Thomas Müller hat mit dem Fußball in seinem Dorfverein angefangen. Später schaffte er es bis zum FC Bayern München. Über diesen Weg hat er jetzt ein Buch geschrieben
Fußballprofi ist der Traumberuf vieler Kinder. Thomas Müller hat das geschafft – und wie! Mit der deutschen Nationalmannschaft ist er Weltmeister geworden. Auch mit dem FC Bayern München hat er viele Pokale gewonnen. In seinem Buch „Mein Weg zum Fußballprofi“erzählt er Kindern seine Geschichte. Der Fußballer verriet Capito, worauf es ankommt, wenn man Erfolg haben will.
Um Fußballprofi zu werden, reicht Talent oft nicht aus. Was braucht man noch?
Thomas Müller: Wenn man Erfolg haben will, dann muss man schon ein gewisses Anpacken in sich vereinen. Man muss schon den eigenen Antrieb haben. Es muss mir wichtig sein, dass ich am Ende des Tages ins Bett gehe und sage: Heute habe ich was geschafft. Dass man auch mal glücklich ist, wenn man müde ist. Ich weiß nicht, ob man das lernen kann. Aber man kann versuchen, sich da ranzutasten. Ich war schon immer eher aktiv.
Meine Mutter könnte da bestimmt Geschichten erzählen. Sobald ich laufen konnte, und das war schon relativ schnell, war ich auf Entdeckungstour. Und dieser Motor, der hilft einem natürlich schon, was das andere betrifft.
Ist Disziplin auch wichtig?
Thomas Müller: Das war für mich immer selbstverständlich, dass man sich einer Mannschaft und auch im Training in gewisser Weise unterzuordnen hat. Auch wenn man die eigene Kreativität beibehalten sollte. Am wichtigsten ist einfach, dass man für das brennt, was man macht. Manchmal kann es aber auch schwierig sein. Vielleicht macht man mal ein schlechtes Spiel und versteht sich mit dem Trainer nicht.
Was kann man dann tun?
Thomas Müller: Rückschläge, Niederlagen und auch unangenehme Momente gehören zu einem Leben ganz normal dazu. Man sollte versuchen, sie zu überwinden. Und wenn es nicht klappt? Das Leben bietet so viele neue Chancen. Es geht dann darum, dass man sich bewusst wird, dass es immer darum geht, die nächste Chance zu ergreifen. Mit allem, was man hat. Man sollte sich natürlich auch fragen: Habe ich das Falsche versucht? Vielleicht habe ich es halbherzig gemacht. Dann muss man versuchen, das zu verändern.
Fußball und Schule: Wie ging das bei Ihnen zusammen?
Thomas Müller: Die Schule hat mir geholfen, ein guter Fußballer zu werden. Weil ich dann eben nicht diesen Stress hatte: Ich muss Fußballer werden. Für mich war es ganz wichtig, dass ich noch ein anderes Leben hatte als das beim FC Bayern. Außerdem wusste ich, wenn es nicht klappt, bin ich nicht aufgeschmissen. Ich hatte nicht täglich diesen extremen Druck. (dpa)