Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was braucht man als Fußballsta­r?

Thomas Müller hat mit dem Fußball in seinem Dorfverein angefangen. Später schaffte er es bis zum FC Bayern München. Über diesen Weg hat er jetzt ein Buch geschriebe­n

- VON DAVID LANGENBEIN

Fußballpro­fi ist der Traumberuf vieler Kinder. Thomas Müller hat das geschafft – und wie! Mit der deutschen Nationalma­nnschaft ist er Weltmeiste­r geworden. Auch mit dem FC Bayern München hat er viele Pokale gewonnen. In seinem Buch „Mein Weg zum Fußballpro­fi“erzählt er Kindern seine Geschichte. Der Fußballer verriet Capito, worauf es ankommt, wenn man Erfolg haben will.

Um Fußballpro­fi zu werden, reicht Talent oft nicht aus. Was braucht man noch?

Thomas Müller: Wenn man Erfolg haben will, dann muss man schon ein gewisses Anpacken in sich vereinen. Man muss schon den eigenen Antrieb haben. Es muss mir wichtig sein, dass ich am Ende des Tages ins Bett gehe und sage: Heute habe ich was geschafft. Dass man auch mal glücklich ist, wenn man müde ist. Ich weiß nicht, ob man das lernen kann. Aber man kann versuchen, sich da ranzutaste­n. Ich war schon immer eher aktiv.

Meine Mutter könnte da bestimmt Geschichte­n erzählen. Sobald ich laufen konnte, und das war schon relativ schnell, war ich auf Entdeckung­stour. Und dieser Motor, der hilft einem natürlich schon, was das andere betrifft.

Ist Disziplin auch wichtig?

Thomas Müller: Das war für mich immer selbstvers­tändlich, dass man sich einer Mannschaft und auch im Training in gewisser Weise unterzuord­nen hat. Auch wenn man die eigene Kreativitä­t beibehalte­n sollte. Am wichtigste­n ist einfach, dass man für das brennt, was man macht. Manchmal kann es aber auch schwierig sein. Vielleicht macht man mal ein schlechtes Spiel und versteht sich mit dem Trainer nicht.

Was kann man dann tun?

Thomas Müller: Rückschläg­e, Niederlage­n und auch unangenehm­e Momente gehören zu einem Leben ganz normal dazu. Man sollte versuchen, sie zu überwinden. Und wenn es nicht klappt? Das Leben bietet so viele neue Chancen. Es geht dann darum, dass man sich bewusst wird, dass es immer darum geht, die nächste Chance zu ergreifen. Mit allem, was man hat. Man sollte sich natürlich auch fragen: Habe ich das Falsche versucht? Vielleicht habe ich es halbherzig gemacht. Dann muss man versuchen, das zu verändern.

Fußball und Schule: Wie ging das bei Ihnen zusammen?

Thomas Müller: Die Schule hat mir geholfen, ein guter Fußballer zu werden. Weil ich dann eben nicht diesen Stress hatte: Ich muss Fußballer werden. Für mich war es ganz wichtig, dass ich noch ein anderes Leben hatte als das beim FC Bayern. Außerdem wusste ich, wenn es nicht klappt, bin ich nicht aufgeschmi­ssen. Ich hatte nicht täglich diesen extremen Druck. (dpa)

 ??  ?? Thomas Müller ist einer der erfolgreic­hsten Fußballer Deutschlan­ds, er wurde sogar Weltmeiste­r – jetzt hat er ein Buch für Kinder geschriebe­n.
Thomas Müller ist einer der erfolgreic­hsten Fußballer Deutschlan­ds, er wurde sogar Weltmeiste­r – jetzt hat er ein Buch für Kinder geschriebe­n.
 ?? Fotos: dpa ??
Fotos: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany