Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Heiraten im Standesamt fällt bis Jahresende flach

Die Fertigstel­lung des Gebäudes verzögert sich ein weiteres Mal um mehrere Monate. Die Sanierung wird deutlich teurer als geplant. Wo für Hochzeitsp­aare die Alternativ­en liegen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Heiraten in Corona-zeiten ist mit Einschränk­ungen verbunden. Wenn sich Paare vor dem Standesbea­mten das Ja-wort geben, ist die Zahl der Gäste begrenzt. Diese Regelung gilt nicht nur in Augsburg. In Bayerns drittgrößt­er Stadt gibt es eine weitere Einschränk­ung. Das Standesamt steht nach wie vor nicht für Trauungen zur Verfügung. Ausweichor­te sind das Hotel Drei Mohren und das Rathaus. Die Sanierungs­arbeiten im Standesamt in der Maximilian­straße ziehen sich zeitlich viel länger hin als anfangs geplant. Und die Kosten steigen dabei auch. Am Ende dürften es fast vier Millionen Euro sein, die aufzubring­en sind.

Die für Brautpaare wichtigste Botschaft ist eine andere: Hochzeiten im Standesamt werden bis Jahresende nicht möglich sein. Dies bestätigt Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) auf Anfrage unserer Redaktion: „Nach jetzigem Stand werden Eheschließ­ungen in den Trausälen des Standesamt­es voraussich­tlich ab Anfang 2021 wieder stattfinde­n.“Als die Arbeiten im Standesamt im Sommer 2018 begannen, ging die Stadt noch von einem anderen zeitlichen Fahrplan aus. Vorgesehen war damals, dass es eine Rückkehr zum Ende des Jahres 2019 geben könnte. Somit verzögert sich die Fertigstel­lung um rund ein Jahr.

Dafür gebe es Gründe, erläutert

Baureferen­t Merkle. Bei Voruntersu­chungen waren Asbestfase­rn im Anstrich an Decke und Wand aufgefalle­n. Die Schadstoff­e mussten daher beseitigt werden. Bei den Kosten hatte die Stadt zunächst mit 2,4

Millionen Euro kalkuliert. Die unumgängli­che Schadstoff­beseitigun­g, die mit 635000 Euro zu Buche schlug, verteuerte das Projekt auf etwas mehr als drei Millionen Euro. Mittlerwei­le wird mit einem Betrag von 3,9 Millionen Euro gerechnet. Merkle sagt dazu: „Es gab zusätzlich­e Verbesseru­ngen und Modernisie­rungen an der Gebäudetec­hnik.“

Der Umbau des Standesamt­s war ein Thema, das die Rathauspol­itiker über viele Jahre beschäftig­te. Der Hintergrun­d: Es gab keinen barrierefr­eien Zugang ins Gebäude. Dies wird sich nun durch den Einbau eines Aufzugs ändern. Die Mitarbeite­r des Standesamt­es haben während der Bauphase ihren Arbeitspla­tz an einem anderen Ort. Sie sitzen im Hotel Drei Mohren, in dem die Stadt dafür einige Räume angemietet hat. In dem Hotel in der Maximilian­straße finden derzeit auch die meisten Trauungen statt. Die zweite Örtlichkei­t ist das Fürstenzim­mer im Rathaus. Wie berichtet, ist wegen der Corona-pandemie die Zahl der Hochzeiten in Augsburg in diesem Jahr deutlich zurückgega­ngen. Viele Brautleute verlegten frühzeitig den Termin. Im Jahr sind es durchschni­ttlich 1250 Trauungen in Augsburg. Bis September sind momentan alle Freitage und Samstage belegt. Unter der Woche sei allerdings für kurzfristi­g Entschloss­ene noch ein Termin möglich, sagt Standesamt­schef Karl Krömer.

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ist das Standesamt in der Maximilian­straße zur Großbauste­lle geworden. Die Fertigstel­lung verzögert sich
Foto: Silvio Wyszengrad Seit Sommer 2018 jetzt nochmals. ist das Standesamt in der Maximilian­straße zur Großbauste­lle geworden. Die Fertigstel­lung verzögert sich

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