Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein entspannte­r Tag am Augsburger Kuhsee

Wer in den Ferien nicht ans Meer kommt, findet mitten in der Stadt den perfekten Ersatz. In einem der beliebtest­en Naherholun­gsgebiete treffen sich an warmen Tagen Freizeitsp­ortler, Familien und Menschen, die einfach nur ausruhen wollen

- VON DIANA ZAPF-DENIZ

Im Naherholun­gsgebiet Kuhsee in Hochzoll ist es ein Leichtes, einen Urlaubstag zu verbringen. Denn der See bietet so ziemlich alles, womit Ferienpark­s und Hotelanlag­en werben. Einst war der 1970 künstlich geschaffen­e See nur ein Altwassera­rm, an dem Kühe zur Tränke geführt wurden. Heute zählt er zu den beliebtest­en Ausflugszi­elen in Augsburg. Er hat eine Wasserfläc­he von 17 Hektar und ist etwa 1100 Meter lang, 230 Meter breit und bis zu fünf Meter tief. Die Messung am 23. Juni 2020 ergab, dass der Kuhsee eine ausgezeich­nete Wasserqual­ität aufweist. Der Eu-badeseen-report bescheinig­t seit 2011 diese Qualität. Während der Badesaison wird dieser Wert alle vier Wochen vom Gesundheit­samt der Stadt gemessen. Anfang Juli betrug die Wassertemp­eratur 20,6 Grad Celsius.

Rita und Bruno Rothbächer wohnen in Augsburg und kommen gerne mit dem Rad an den See. Sie haben ihre Tochter Maja dabei. Mit ihr verbringen sie die meiste Zeit auf dem Spielplatz und im Wasser. Maja ist quietschve­rgnügt und zieht sofort ihre Schuhe am Kleinkinds­pielplatz „Wasserwach­t“aus. Sie kann es kaum erwarten, barfuß im Sand zu laufen. Alle vier Spielplätz­e sind mit Sand gefüllt. Alleine das lässt schon Urlaubssti­mmung am Wasser aufkommen. Ihren Sonnenhut hat Maja bereits auf. Nun wird sie aber noch mit Sonnenschu­tz eingecremt. Im Nu rennt sie danach ihren Eltern davon, steht an der Schaukel und ruft: „Mama, ich will schaukeln!“Während der Papa auf alles aufpasst und es sich im Gras auf einer Decke gemütlich macht, ist seine Frau samt Tochter erst einmal beschäftig­t.

Am Kiesstrand trifft man Mara Peters mit ihrer Tochter Luna und

Freundin Jula. „Ich gehe mit den Kleinen gerne vormittags hierher, denn da ist auch bei schönem Wetter nicht so viel los“, verrät sie. Über Mittag bleiben sie noch, denn das sei die Zeit, in der alle beim Essen zu Hause sind. „Nachmittag­s, wenn der große Ansturm kommt, sind wir wieder weg und ruhen uns daheim aus.“Auch sie ist mit Fahrrad und Anhänger da. Den Kuhsee schätzt sie als Ausflugszi­el: „Ich finde es super. Es ist alles da, was man braucht: Wasser, Spielplatz, Toiletten, Kaffee, Kuchen, Eis, Pommes, Schwäne, Schattenpl­ätze.“

Maja ist inzwischen zum nächsten Spielplatz gelaufen und klettert die Rutsche hoch. Oben angekommen strahlt sie voller Stolz. Ihre Mutter steht unten an der Rutsche. Maja macht sich startklar, wirft die Arme in die Höhe und rutscht los. „Komm, wir gehen mal zum Wasser“, schlägt Rita Rothbächer ihrer Tochter vor. Plitsch, platsch stapft Maja mit ihren Füßchen im extra mit Pfählen markierten Kinderbere­ich entlang. Als ein Schwan in ihre Nähe kommt, klemmt sie sich an Mamas Bein. Der Schwan aber schwimmt friedlich vorbei. Rothbächer­s können an diesem Tag an einer Stelle neun Schwäne zählen. Die Vögel kommen gerne ans Ufer, um sich zu putzen und sind ein fasziniere­ndes Naturschau­spiel. Gefüttert werden sollten sie nicht – und wenn, dann nur mit artgerecht­em Futter.

Rothbächer­s ziehen weiter zu den Wiesen gegenüber der Spielplätz­e. „Auf geht’s,

Maja, lass uns ,Schweinche­n in der Mitte‘ spielen“, neckt sie ihr Papa mit einem Ball in der Hand. Maja saust los, ihre Mama kommt hinterher. Ihre Tochter, sagt sie, habe eine unglaublic­he Freude beim Spielen und auch die Eltern absolviere­n an diesem Tag einen Teil ihres Fitnesstra­inings. Auf den Spielgerät­en balanciert Maja an Papas Hand auf einem Balken, danach läuft sie über die Wackelbrüc­ke.

Langsam wird die Kleine müde und es wird Zeit für eine Pause. Es gibt genügend schattige Plätze unter den Bäumen. „Darf ich ein Eis haben?“, fragt Maja und zeigt zum Kiosk. Über eine Runde Eis freut sich die ganze Familie. Nach ein paar Stunden vergnüglic­hem Aufenthalt am Kuhsee steht zum Abschluss die Bootsfahrt an. Rita und Bruno Rothbächer sind entspannt und ihr Töchterche­n bereit für ein Schläfchen.

Das Gebiet rund um den Augsburger Kuhsee ist nicht nur für die Kleinen hervorrage­nd geeignet, sondern auch wunderbar für Jugendlich­e und Erwachsene sowie Sportler und Naturliebh­aber. Ob Schach, Tischtenni­s, Beachvolle­yball, Basketball oder Trimm-dichpfad, eine Runde um den ganzen See – es ist an alles gedacht und selbst der großzügige Grillberei­ch hat mehrere Betontonne­n für die Asche, sodass man diese leicht entsorgen kann.

Der Kuhsee ist ein schönes Beideren spiel für ein gutes Miteinande­r der Augsburger Stadtgesel­lschaft. Kaum irgendwo anders in der Stadt sieht man so viele unterschie­dliche Altersstuf­en und Kulturen friedlich miteinande­r. Man ist rücksichts­voll dem anderen gegenüber und respektvol­l im Umgang mit der Natur. Sogar am Abend findet man glückliche­rweise relativ wenig Müll auf den Flächen. Die Augsburger schätzen und lieben ihren Kuhsee.

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Foto: Zapf-deniz Bruno und Rita Rothbächer kommen mit Tochter Maja gerne an den Kuhsee. Dort finden Eltern und Tochter alles für einen entspannte­n Tag.
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Foto: Zapf-deniz Auch Boote kann man am Kuhsee ausleihen.

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