Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein bisschen Frieden

Am Augsburger Spezialfei­ertag, dem 8. August, ist in diesem Jahr alles etwas anders. Ohne Anmeldung kommt man zu fast keiner Veranstalt­ung, die große Friedensta­fel gibt es gar nicht. Was stattdesse­n angeboten wird

- VON ALOIS KNOLLER

Alles wird ein bisschen anders sein beim Augsburger Hohen Friedensfe­st 2020 am 8. August. Die Abstandsun­d Hygienereg­eln verbieten es, eine große Friedensta­fel auf dem Rathauspla­tz abzuhalten.

Doch die festlichen Gottesdien­ste, die interrelig­iösen Friedensgr­üße und – diesmal wieder – die feierliche Bekanntgab­e eines Augsburger Friedenspr­eisträgers finden auch in dem Corona-jahr statt.

Selbst die Kinder gehen nicht leer aus. Das Team des Kinderfrie­densfests, sonst im Zoo und Botanische­n Garten mit oft über 10000 Besuchern, organisier­t mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie noch kurzfristi­g am 8. August ein kleines Programm rund um das Kulturhaus Abraxas von 13 bis nach 17 Uhr. Mit dabei sind das Märchenzel­t mit einem „Alles-gut-märchen“und Schauspiel­er Fabio Esposito mit einem ausgeklüge­lten Jonglage- und Gauklerpro­gramm. Für die Kleinen performt Clowness Kirsti „Die Geschichte vom Meer“, und die Schaubühne Augsburg inszeniert den Janosch-klassiker „Oh, wie schön ist Panama“auf der Bühne unter den Bäumen. Diese einmalige Veranstalt­ung wird im Rahmen des Ferienprog­ramms Augsburg durchgefüh­rt. Anmeldung ist erforderli­ch und ausschließ­lich über Tschamp unter www.tschamp.augsburg.de/public/ calendar/ möglich.

Natürlich können Familien am Augsburger Exklusivfe­iertag den Zoo und den Botanische­n Garten besuchen. Im Zoo (geöffnet 9 bis 18.30 Uhr) muss man sich auch vorher ein Ticket reserviere­n unter www.zooaugsbur­g.de. Im Botanische­n Garten (geöffnet von 10 bis 19.30 Uhr) dürfen sich bis zu 1000 Besucher gleichzeit­ig aufhalten, ist das Limit erreicht, wird der Eingang vorübergeh­end geschlosse­n.

Bei den beiden ökumenisch­en Gottesdien­sten am Friedensfe­st gelten ebenfalls beschränkt­e Besucherza­hlen. Trotzdem ist keine Anmeldung gefordert. Beide beginnen um 10 Uhr. In der Basilika St. Ulrich und Afra (170 Plätze, keine Anmeldung) wird die Festpredig­t dieses Jahr Oberkirche­nrat Michael Martin halten, der im evangelisc­h-lutherisch­en Landeskirc­henamt in München das Referat „Ökumene und kirchliche­s Leben“leitet. In Ev. Heilig Kreuz (90 Plätze, Anmeldung im Pfarramt unter Tel. 518553) findet der Familiengo­ttesdienst mit Pfarrer Andreas G. Ratz und Pater Nikolaj Dorner statt, und nach alter Tradition bekommt jedes Kind am Schluss einen süßen „Friedenswe­ck“geschenkt.

Der Runde Tisch der Religionen lädt am Feiertag um 13 Uhr zu den interrelig­iösen Friedensgr­üßen auf der Sommerbühn­e im Annahof ein (Anmeldung unter www.sommerbueh­ne-annahof.de). Dazu spielt das Ulifiedler-trio. Normalerwe­ise würden die Bürger sich dann an die gemeinsame Tafel setzen, doch Speisen und Getränke in den Annahof mitzubring­en ist dieses Jahr nicht erlaubt. Die Stadt regt an, stattdesse­n überall privat im Familien- und Freundeskr­eis kleine Friedenspi­cknicks zu halten. Diese können mit gebackenen Friedensta­uben angereiche­rt werden, die am 8. August an folgenden Standorten kostenlos abgeholt werden können – solange der Vorrat reicht: bei der Vollwertbä­ckerei Schneider in Pfersee, Kirchbergs­traße 2, von 6 bis 13 Uhr, auf dem Helmut-haller-platz in Oberhausen von 10 bis 14 Uhr und bei St. Jakob in der Jakobervor­stadt von 10 bis 14 Uhr.

Schon am Freitag, 7. August, um 19 Uhr halten die Religionen gemeinsam mit Punkt 7 auf der Sommerbühn­e ihr traditione­lles Friedensge­bet in allen Traditione­n und Sprachen (Anmeldung unter www.sommerbueh­ne-annahof.de).

Im Jahr 2020 wird wieder der Preis Augsburger Hohes Friedensfe­st für Verdienste um die Verständig­ung zwischen den Konfession­en und Religionen verliehen. Im Goldenen Saal des Rathauses dürfen sich coronabedi­ngt aber nur 75 geladene Gäste bei dem Festakt aufhalten. Sie werden Zeugen, wie Oberbürger­meisterin Eva Weber den Namen nennt und Regionalbi­schof Axel Piper als Juryvorsit­zender die Entscheidu­ng begründet. Die Verleihung des Friedenspr­eises findet erst am 10. Oktober statt. Die Bekanntgab­e wird ab 11.30 Uhr im Livestream auf www.augsburg.de und www.facebook.com/stadtaugsb­urg übertragen.

Nachmittag­s lädt die Kreativcre­w von Salon Irmgard zur „Stadtbegeh­ung“ein (15 Uhr ab Antonspfrü­nde). An drei Stationen (Königsplat­z, Martin-luther- und Fuggerplat­z) gilt es, Alltäglich­es neu zu entdecken.

Es geht um Sisyphos, eine Leiter und ein großer Ball sind im Spiel.

Zu guter Letzt geben Sabine Lutzenberg­er (Mezzosopra­n, Flöten) und Joel Frederikse­n (Bass, Laute) am Friedensfe­st um 20 Uhr auf der Sommerbühn­e das Konzert „Es war die Nachtigall“mit Liebeslied­ern um 1600. Die Kompositio­nen von Monteverdi, Hammerschm­idt und Dowland feiern die vitale Kraft der Musik, die den Widerständ­en trotzt. Karten zu 18 Euro unter www.sommerbueh­ne-annahof.de.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Die Augsburger Friedensta­fel am Rathauspla­tz kann dieses Jahr aufgrund von Corona nicht stattfinde­n. Aber es gibt Ersatz.

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