Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Besuch aus dem All
Astronomie Bald ist Sternschnuppen-zeit – aber was wünschen wir uns?
Bald bekommen wir wieder reichlich Besuch, wie jedes Jahr im August. Dann geben sich die Perseiden ein Stelldichein. Bis zu 50 Meteore können dann pro Stunde über Mitteleuropa gesichtet werden, die als Sternschnuppen leuchtend in der Atmosphäre verglühen. Am 12. August sollen astronomischen Berechnungen zufolge die meisten von ihnen zu sehen sein – sofern Wetter und Wolken mitspielen. Ein Hochfest also für ein Wunschkonzert?
Schon 36 vor Christus haben die Chinesen die kosmischen Gäste beschrieben. Sie sind letztlich die Überbleibsel eines Kometen mit dem sperrigen Namen 109P/swifttuttle, der 133 Jahre braucht, um die Sonne zu umkreisen. Dabei verliert er Material – Gestein und so weiter. Und jedes Jahr genau im August kreuzt die Erde die Bahn dieses Wanderers, dessen Hinterlassenschaften dann auf die Erde prasseln.
Nun gibt es hierzulande ja die Sitte, dass man sich etwas wünschen kann, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Man darf bloß niemandem davon erzählen. Sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung. Nachdem die Perseiden so zahlreich kommen, herrscht also bald Wunschschnäppchenzeit: Für mich bitte einen SUV, einen Wintergarten und einen satten Aktiengewinn? Na ja. Vielleicht bleibt man doch lieber bescheiden. Und wünscht sich Frieden oder dass Corona komplett verschwindet. Und behält sich lediglich einen Wunsch vor. Nämlich, dass man keinen Wunsch offen hat. Denn am glücklichsten ist bekanntlich der, der wunschlos glücklich ist. Na? Wäre das was? Probieren Sie doch mal aus, ob die Perseiden auch das im Angebot haben …