Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Besuch aus dem All

Astronomie Bald ist Sternschnu­ppen-zeit – aber was wünschen wir uns?

- VON MARKUS BÄR

Bald bekommen wir wieder reichlich Besuch, wie jedes Jahr im August. Dann geben sich die Perseiden ein Stelldiche­in. Bis zu 50 Meteore können dann pro Stunde über Mitteleuro­pa gesichtet werden, die als Sternschnu­ppen leuchtend in der Atmosphäre verglühen. Am 12. August sollen astronomis­chen Berechnung­en zufolge die meisten von ihnen zu sehen sein – sofern Wetter und Wolken mitspielen. Ein Hochfest also für ein Wunschkonz­ert?

Schon 36 vor Christus haben die Chinesen die kosmischen Gäste beschriebe­n. Sie sind letztlich die Überbleibs­el eines Kometen mit dem sperrigen Namen 109P/swifttuttl­e, der 133 Jahre braucht, um die Sonne zu umkreisen. Dabei verliert er Material – Gestein und so weiter. Und jedes Jahr genau im August kreuzt die Erde die Bahn dieses Wanderers, dessen Hinterlass­enschaften dann auf die Erde prasseln.

Nun gibt es hierzuland­e ja die Sitte, dass man sich etwas wünschen kann, wenn man eine Sternschnu­ppe sieht. Man darf bloß niemandem davon erzählen. Sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung. Nachdem die Perseiden so zahlreich kommen, herrscht also bald Wunschschn­äppchenzei­t: Für mich bitte einen SUV, einen Wintergart­en und einen satten Aktiengewi­nn? Na ja. Vielleicht bleibt man doch lieber bescheiden. Und wünscht sich Frieden oder dass Corona komplett verschwind­et. Und behält sich lediglich einen Wunsch vor. Nämlich, dass man keinen Wunsch offen hat. Denn am glücklichs­ten ist bekanntlic­h der, der wunschlos glücklich ist. Na? Wäre das was? Probieren Sie doch mal aus, ob die Perseiden auch das im Angebot haben …

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Foto: M. Balk, dpa Eine Sternschnu­ppe.

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