Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stützräder sind oft gefährlich
Radfahren lernen geht besser ohne Hilfen
Berlin Radfahren lernen Kinder besser ohne Stützräder. „Durch die kleinen Zusatzräder kippelt das Kind auf dem Rad hin und her“, sagt Stephanie Krone vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-club (ADFC). „Auch die Lenkbewegungen sind dadurch verwackelt.“Stützräder verhindern eher, dass Kinder das richtige Lenken, Anfahren, Anhalten und Kurvenfahren lernen. In Kurven etwa verlagern sie ihr Gewicht nach außen statt nach innen. Die Zusatzrädchen können auch über die Bordsteinkante oder in ein Schlagloch absacken, dann kippt das Rad samt Kind um. Zudem kann ein Rad mit Stützrädern rückwärts rollen und das Kind in eine gefährliche Situation bringen.
Besser trainieren die Kleinen das Radfahren auf einem Laufrad, auf dem sie sich mit den eigenen Beinchen statt über Pedale fortbewegen. Die Höhe sollte so eingestellt sein, dass das Kind mit leicht abgespreizten und gestreckten Beinen auf den Boden kommt. Sitzt das Kind zu tief mit entsprechend angewinkelten Beinen, dreht es die Füße zu weit nach außen, was für die Gelenke ungünstig ist. Das Laufrad ist in der Regel bis zum vierten oder fünften Lebensjahr geeignet. „Zum Pedalieren auf einem richtigen Kinderrad ist es dann nur noch ein kleiner Schritt“, sagt die Adfc-expertin. Sitzt das Kind dann auf einem richtigen Rad, können Eltern oder größere Geschwister bei den ersten Strecken noch ein bisschen mitlaufen und unterstützen.