Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Reisacher eröffnet Bmw-autohaus
Nach gut eineinhalb Jahren Bauzeit startet der Betrieb am 10. August. Dann erwarten den Kunden nicht nur Autos, sondern auch ein ausgeklügeltes System an Technik. In den Neubau wurde ein hoher zweistelliger Millionenbetrag investiert
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit startet das Bmw-autohaus Reisacher in der Ammannstraße in Lechhausen jetzt seinen Betrieb. Der neu entstandene Komplex nahe des Azhochhauses ist vom Autobahnzubringer Mühlhauser Straße und von der Bgm.-wegele-straße aus gut zu sehen.
Effizient und nachhaltig sollte der Neubau auf dem 36 000 Quadratmeter großen Grundstück werden. Er wurde konzipiert, um Platz für die Marken BMW, Mini und BMW Motorrad sowie Werkstatt und Service zu schaffen.
Dabei setzt Inhaber Peter Reisacher auf Innovationen: Es beginnt bereits, wenn der Kunde auf den Parkplatz fährt. Hat er zuvor einen Termin vereinbart, wird er per Kennzeichenkennung erfasst und mittels großer Led-leinwände zum Kundenberater oder dem Werkstattplatz gelotst. „Fahren Sie vor Tor 2“steht dann beispielsweise auf der Anzeigetafel. Kommt der Kunde zum Reifenwechsel, wird der benötigte Satz aus dem voll automatisierten Hochregal-reifenlager geordert. Es fasst bis zu 16000 Radsätze und liefert diese – bei vorheriger Terminabsprache – binnen Minuten zum Montageplatz. Der Kunde werde so schnell bedient, und dem Mitarbeiter bleibe das Schleppen erspart, heißt es bei Reisacher.
War das Auto zur Reparatur in der Werkstatt, wird es im Anschluss gereinigt. Über eine Rampe fahren Mitarbeiter das Fahrzeug in den ersten Stock, wo das Auto per Förderband durch eine 75 Meter lange Waschstraße gezogen und maschinell wie manuell behandelt wird. Von dort aus geht es zum Aufzug, der das Fahrzeug nach unten zum Bereich Kundenauslieferung bringt. Hier kann der Besitzer einsteigen und durch ein Rolltor divier rekt nach draußen auf die Straße fahren.
Das Autohaus Reisacher in Augsburg, das am Montag, 10. August, erstmals für Kunden öffnet, zählt somit nach eigener Aussage zu den modernsten Autohäusern in Deutschland. Rund 180 Mitarbeiter werden dort beschäftigt sein und um die 600 Fahrzeuge – vom Neu- bis zum Gebrauchtwagen, vom BMW bis zum Mini und Motorrad – zu präsentieren, reparieren, warten und aufzuhübschen. Das Konzept: alles an einem Standort, alles aus einer Hand. Mit Eröffnung der Niederlassung in der Ammannstraße 1 in Lechhausen werden dann auch die beiden bisherigen Standorte in Lechhausen und Göggingen geschlossen.
Den Neubau ließ sich das Familienunternehmen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Das Geld wurde dabei unter anderem auch in nachhaltige Technik investiert. So wird das Wasser aus den Waschanlagen aufbereitet und wiederverwendet. Pro Waschgang sind so nur 15 bis 20 Prozent Frischwasser nötig. Geheizt und gekühlt werden die Gebäude über Flächenheizungen, die teils über Brunnenwasser gespeist werden. Dazu wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage gesetzt, die mehr als die Hälfte des Energiebedarfs deckt. „Wir machen das aus Überzeugung. Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Wir finden, darüber darf man nicht nur reden, sondern man muss auch handeln“, sagt Peter Reisacher.
Das von ihm geführte Familienunternehmen mit weiteren Standorten in Ulm, der Zentrale in Memmingen, Krumbach, Landsberg und Günzburg, zählt zu den fünf umsatzstärksten Bmw-händlern in Deutschland. 2019 verkaufte es eigenen Angaben nach mehr als 11 300 Fahrzeuge. Ab Montag dann auch am neuen Standort in Lechhausen.