Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe
Traurig und beschämend
Zu „Das ,Drei Mohren‘ benennt sich um“(Bayern) vom 6. August:
Es ist für mich und bestimmt für viele traurig und beschämend, dass die Manager des „Drei Mohren“einknicken und den 500 Jahre alten Namen, der mit Rassismus nichts, aber auch gar nichts zu tun hat, aufgeben wollen, anstatt Rückgrat zu zeigen. Stück für Stück werden Tradition und Vielfalt aufgegeben. Das führt zu so lächerlichen Auswüchsen, dass es bei Pippi Langstrumpf keinen Negerkönig mehr geben und kein Mohr im Struwwelpeter mehr spazieren gehen darf. Jetzt warte ich nur darauf, dass auch die deutsche Sprache verboten wird. Ist die nicht auch eine Diskriminierung gegenüber anderen? Ohne Englisch kann man ja heute schon kaum mehr die Zeitung lesen oder einkaufen gehen. Peter Dworak, Krumbach
Besser schlafen…
Ebenfalls dazu:
Na bravo, jetzt haben es die „Sprachterroristen“wieder einmal geschafft: Ein Stück Kulturgeschichte wird ausgelöscht und im wahren Rassismus ändert sich nichts. Vielleicht können die Gutmeinenden jetzt besser schlafen, dann hat es wenigstens einen positiven Effekt.
Rjurik Nentwig, Oy-mittelberg
Respektlosigkeit
Zu „Spd-chefin attackiert die ,Covidioten‘“(Politik) vom 3. August:
„Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert“(Richard von Weizsäcker).
Selbiges gilt sicher nicht für Politiker und ihresgleichen, die
„20 000“Teilnehmer der Demonstration am 1. August in Berlin u. a. „Covidioten“nennen. Eine Respektlosigkeit sondersgleichen. Teilnehmer der Demonstration „Blacklivesmatter“, die größtenteils ebenfalls ohne Abstand und Masken demonstrierten, hingegen hörten Dank von genau derselben/ denselben. Hier wird wohl mit zweierlei Maß gemessen.
Babette Schortmann, Friedberg
Demonstrieren ja – aber
Ebenfalls dazu, zu „Die Angst vor dem neuen Leichtsinn“(Seite 1) vom 3. August sowie Leserbriefen dazu:
Wenn ich gegen das Erheben einer Steuer bin, kann ich dagegen demonstrieren, aber ich muss sie bezahlen. Wenn ich gegen das Errichten einer Verkehrsampel bin, kann ich dagegen demonstrieren, aber ich darf nicht bei Rot über die Ampel fahren, weil ich dadurch mich und andere gefährde. Wenn ich gegen die Maskenpflicht bin, kann ich dagegen demonstrieren, das ist Demokratie. Das Zuwiderhandeln hat mit Demokratie und Freiheit auf Selbstbestimmung überhaupt nichts zu tun, sondern fördert Anarchie und erreicht nur das Gegenteil!
Günther Heppeler, Altusried
Betrifft: SPD
Zu „SPD wirft Sarrazin raus“(Politik) vom 1. August:
Thilo Sarrazin schrieb das Buch „Deutschland schafft sich ab“, mit dem Rauswurf von Thilo Sarrazin aus der Partei schreibt die SPD gerade an ihrem letzten Kapitel mit dem Titel „Die SPD schafft sich ab“. In seinem von ihm selbst verfassten Nachruf würdigt Hans Jochen Vogel besonders Willy Brandt, Helmut Schmidt und Herbert Wehner von dieser Partei, das sagt eigentlich alles über den derzeitigen Zustand der SPD aus. Reinhold Kahle, Füssen
Schade um die „gute Tat“
Zu „Millionenspende mit Beigeschmack“(Bayern) vom 5. August:
Einen Beigeschmack hat höchstens die Überschrift. Hier wird nach meinem Empfinden wieder mal eine gute Aktion, die auf kleinem
Dienstweg rechtlich abgesichert ist, aufgebauscht, um das Sommerloch zu füllen und erbsenzählenden Politikern eine Plattform gegeben. Schade, dadurch rückt die „gute Tat“ganz in den Hintergrund.
Volker Lohmann, Westerheim-günz
Atomwaffenfreie Welt
Zum Leitartikel „75 Jahre nach Hiroshima wächst die nukleare Gefahr“von Simon Kaminski vom 5. August:
Nach wie vor ist die Menschheit von der atomaren Vernichtung bedroht. Jede Atommacht hält Atomwaffen einsatzbereit, hat Pläne zum Einsatz dieser schrecklichsten aller Waffen und täglich üben die Militärs, die Atomwaffen einzusetzen. Nur um Haaresbreite sind wir in der Vergangenheit der nuklearen Vernichtung entgangen. Seit 1956 sind 46 Ereignisse aus technischem und menschlichem Versagen bekannt. Die atomare Vernichtung der Menschheit ist erst dann ausgeschlossen, wenn es keine Atomwaffen mehr gibt. Mit dem Abzug der Us-atomwaffen aus Büchel und mit der Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags könnte die Bundesregierung mit gutem Beispiel vorangehen und einen Beitrag leisten hin zu einer Entwicklung für eine atomwaffenfreie Welt.
Klaus Stampfer, Bonstetten
Virus Tür und Tor geöffnet
Zu „Reisewarnung für Türkei gelockert“(Seite 1) vom 5. August:
Unsere Politiker ziehen eine Reisewarnung für ein hochgefährdetes Land einfach so zurück und nehmen somit für mein Empfinden wohl wissentlich eine Gesundheitsgefährdung deutscher Bürger in Kauf. Wir werden täglich mit steigenden Infektionszahlen konfrontiert, werden mit überhöhten Bußgeldern drangsaliert. Wir bemühen uns in Deutschland, strengste Hygienevorschriften einzuhalten – und nun so was. Das Hygienekonzept, welches hier dargestellt wird, ist eine Utopie und wird nach meiner Überzeugung nie funktionieren, weil es nicht durchgeführt wird. Deutschland öffnet dem Virus mit dieser Aktion Tür und Tor.
Peter Gunderlach, Nersingen
Was ist mit Compliance?
Zu „Millionenspende mit Beigeschmack“(Bayern) vom 5. August:
Das Landtagspräsidium spendet aus Steuergeldern eine Million Euro für einen sozialen Zweck. Grundsätzlich eine gute Idee. Jedoch: Man hat den Eindruck, dass Politiker jeglicher Couleur noch nie etwas von Compliance gehört haben. Wikipedia schreibt unter anderem dazu: „... mit dem Begriff Compliance beschreibt man grundsätzlich die Einhaltung von Regeln in Form von Recht und Gesetz (Rechtstreue, Regelkonformität).“Mit dieser Millionenspende aus Steuergeldern verstößt das Landtagspräsidium eindeutig gegen Artikel 45 der Haushaltsordnung! Ereignet sich solch ein Vorgang in einem Unternehmen, „rollen Köpfe“... was passiert im Landtag?
Ruppert Neumayer, Augsburg
Jetzt wird’s lustig. Mount Rushmore im Chiemgau. Ja geht’s noch! Naturvernichtung erster Klasse. Wenn die Königstreuen ernst genommen werden wollen, dann nicht auf diese Art.
Sylvia Droste, Illertissen, zu „Der König in der Kampenwand“
(Bayern) vom 6. August
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