Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Auf zum nächsten großen Schritt
Florian Niederlechner möchte an seine starke vergangene Saison anknüpfen. Beim 9:0-Sieg des FCA in Heimstetten legt er gleich gut los. Ebenso wie ein Sturmkollege
Zusammen hat sie Heiko Herrlich nicht spielen lassen. Vielleicht noch nicht. Am Samstag beim 9:0-Erfolg des FC Augsburg im ersten Testspiel gegen den SV Heimstetten stand Florian Niederlechner in der ersten Hälfte auf dem Feld, Alfred Finnbogason löste ihn in den zweiten 45 Minuten ab. Beide Torjäger hatten viel Lust aufs Toreschießen. Niederlechner war zweimal erfolgreich, Finnbogason sogar dreimal.
„Für das erste Mal haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben die Partie von Anfang an total ernst genommen“, sagte Niederlechner hinterher. Die Schlussphase der Partie hatte sich der 29-Jährige im Schatten der kleinen Tribüne angesehen. Erschöpft saß er bei über 30 Grad auf den Plastiksitzen der kleinen Arena. 45 Minuten auf dem Platz, zwei Tore, zwei Vorbereitungen, die Bilanz klingt ordentlich. Danach noch etliche Minuten auf dem Nebenplatz auslaufen, während seine Kollegen in der zweiten Hälfte das Resultat in die Höhe schraubten. „Am Ergebnis sieht man, wie ernst wir es genommen haben“, meinte Florian Niederlechner zufrieden.
13 Tore hat er in der vergangenen Saison für den FCA erzielt. Es war eine starke Saison des Stürmers. Eine, die Erwartungen schürt. Auch bei ihm selbst. „Ich habe mir vorgenommen, an die gute Saison anzuknüpfen und meine Form zu bestätigen. Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben“, sagt er. Er weiß, dass er selbst die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Jetzt gehe es darum, sich „wieder in Form zu bringen, damit wir ein erfolgreiches Bundesligajahr spielen“. Das Ziel? „Für mich ist es das Wichtigste, dass wir den direkten Klassenerhalt so schnell wie möglich schaffen. Ich spreche von nichts anderem“, sagte Niederlechner.
Wobei er davon überzeugt ist, dass die Mannschaft mit den bisherigen Neuzugängen Rafal Gikiewicz, Tobias Strobl und Daniel Caligiuri top verstärkt wurde. „Bei diesen
Neuzugängen muss man den Verantwortlichen ein Kompliment aussprechen. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie zu uns kommen“, so Niederlechner. Schade fand er dagegen den Abschied von Kapitän Daniel Baier. „Vor allem auch persönlich, er ist einer meiner besten Freunde.“Durch ihn sei ein wichtiger Eckpfeiler der vergangenen Jahre gegangen. „Er war ein absoluter Führungsspieler und eine Identifikationsfigur für den FC Augsburg. Jetzt müssen andere dafür einspringen“, meinte der Stürmer. Wohl auch er selbst. Trainer Heiko Herrlich hat sich noch nicht entschieden, wem er die Kapitänsbinde für die neue Saison anvertrauen wird. Als bisherige Baier-stellvertreter trugen sie am Samstag zunächst Jeffrey Gouweleeuw, in der zweiten Hälfte Alfred Finnbogason. Dabei aber wird es wohl nicht bleiben. Niederlechner könnte ein Kandidat für das Amt sein. „Wenn der Trainer mich fragen würde, würde ich nicht nein sagen. Das wäre natürlich eine Ehre für mich. Aber das ist seine Entscheidung“, sagt Niederlechner, der eigentlich in diesem Juni hätte heiraten wollen. Wegen der Corona-pandemie verschob das Paar den Termin aber auf nächstes Jahr.
Seit nun einer Woche sind die Augsburger in der Vorbereitung auf die neue Saison. Anstrengend war es. „Wir hatten aber eine gute erste Woche mit einem guten Abschluss“, sagt Niederlechner. Das traf auch auf Finnbogason zu. „Wir waren hungrig, wieder Fußball zu spielen. Was wir uns vorgenommen haben, haben wir sehr gut umgesetzt“, sagte der Isländer. Der Urlaub sei gut und wichtig gewesen nach einer anstrengenden Saison. Finnbogason hatte in der vergangenen Saison längere Zeit wegen Blessuren gefehlt. Nun ist er fit und bereit, die Vorbereitung aufzunehmen. „In meiner Zeit beim FCA habe ich bisher nur eine Vorbereitung richtig mitmachen können. Deswegen freue ich mich, dass ich jetzt fit bin. Ich fühle mich super und hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann.“