Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hier finden benachteil­igte Menschen ein Zuhause

Im Georg-beis-haus ist Platz für 49 Personen. 25 obdachlose Männer konnten dort bereits einziehen

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Für den SKM Augsburg ist nun ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen: ein Wohnprojek­t für Menschen in schwierige­n Lebenslage­n. In der Wohnanlage „Georgbeis-haus“in der Stettiner Straße in Lechhausen und ihren 49 Einzelapar­tments, die vom St. Ulrichswer­k erbaut und seitens der Diözese Augsburg mit rund 9 Millionen Euro finanziert wurden, werden benachteil­igte Menschen unterkomme­n.

Sozialarbe­iter Alexander Gah weiß es als Leiter des Georg-beishauses zu schätzen, dass die zweigescho­ssige Wohnanlage Männern aus prekären Lebensverh­ältnissen und meist mit Vorerkrank­ungen ein schönes und würdevolle­s Zuhause bietet. Viele der bislang 25 Bewohner waren vorher im städtische­n Übergangsw­ohnheim für Obdachlose untergebra­cht. Sie empfinden es, so Gah, als Luxus, ihr ehemaliges Zwei-bett-zimmer mit Stockbett, Etagenbad und Gemeinscha­ftsküche gegen ein 25 Quadratmet­er großes Apartment mit eigenem Bad und eigener Küche einzutausc­hen. Zur Grundausst­attung eines jeden Apartments gehören Bett, Tisch,

Stuhl und Regal – vorwiegend aus Privatspen­den gestiftet. Wer will, kann seinen Wohnbereic­h individuel­l einrichten. Die Küchenzeil­en der Apartments wurden vom Fördervere­in Wärmestube-skm Augsburg und seinen Sponsoren finanziert.

Der Bezirk Schwaben und die

Stadt Augsburg unterstütz­en das Georg-beis-haus, indem sie die Wohnhilfen „Ambulant Betreutes Wohnen“und das „Wohnhilfep­rojekt“finanziere­n.

Aus Gesprächen mit den Bewohnern werde deutlich, so Gah, dass sie den privaten Rückzugsor­t in ihren Einzelapar­tments in vollen Zügen genießen. Wenn sie Gemeinscha­ft suchten, sei dies ohne Weiteres möglich. Alle Unterkünft­e öffnen sich zum sonnigen Innenhof mit der Möglichkei­t für gemeinsame Freizeitge­staltung. Für tagesstruk­turierende Angebote gibt es einen Gruppenrau­m. Für die Zeit nach Corona soll auf Wunsch einiger Bewohner auch gemeinsam musiziert werden.

Bei der Einweihung­sfeier des Georg-beis-hauses dankte der Vorsitzend­e des SKM Augsburg, Bernd Görlitz, dem ehemaligen Bischof

Konrad Zdarsa, Generalvik­ar Harald Heinrich, Caritasdir­ektor Andreas Magg, dem St. Ulrichswer­k und allen anderen Unterstütz­ern, die dieses wichtige Wohnprojek­t für benachteil­igte Menschen mit der notwendige­n sozialpäda­gogischen Begleitung ermöglicht haben. Die im März 2020 fertiggest­ellte Einrichtun­g wurde nach Prälat Georg Beis, dem ehemaligen Dompfarrer und Skm-vorstand benannt.

Der 96-jährige Prälat Beis ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Generalvik­ar Harald Heinrich und Diakon Ralf Eger die Segnung der Einrichtun­g vorzunehme­n. Reiner Erben betonte als kommissari­scher Sozialrefe­rent der Stadt Augsburg in seinem Grußwort die Bedeutung der Wohnanlage im Rahmen der Augsburger Wohnoffens­ive, die ein eigenes Wohnprogra­mm für benachteil­igte Menschen fordert. Skm-diözesanre­ferent Wolfgang Krell dankte Prälat Georg Beis für sein Lebenswerk: Er baute die ökumenisch­e Telefonsee­lsorge in der Diözese Augsburg auf, stärkte die Krankenhau­sseelsorge und war als Seelsorger zuständig für die Wärmestube und den Katholisch­en Frauenbund.

Von 1989 bis 1998 setzte sich Prälat Beis als Vorsitzend­er des SKM Augsburg für die Belange von Menschen in schwierige­n Lebenslage­n ein. Von 1990 bis 2007 war er Vorstand des SKM in der Diözese Augsburg.

Er hatte stets ein offenes Ohr für Obdachlose, Suchtkrank­e, Alleinerzi­ehende, Häftlinge, Einsame, Kranke und andere Menschen in Not.

Benannt nach dem ehemaligen Dompfarrer

 ?? Foto: B. Gattner ?? In der neuen Einrichtun­g in Lechhausen werden Menschen in besonderen Lebenslage­n unterkomme­n. Die Diözese Augsburg finanziert­e das Projekt.
Foto: B. Gattner In der neuen Einrichtun­g in Lechhausen werden Menschen in besonderen Lebenslage­n unterkomme­n. Die Diözese Augsburg finanziert­e das Projekt.

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