Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e

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Feige Tat

Zu „Motiv war wohl Hass auf Juden“(Po‰ litik) vom 6. Oktober:

Wer trägt denn Mitschuld an solchen Vorkommnis­sen oder anderen Straftaten, die von sogenannte­n Deutschen verübt werden?

Unsere Politiker, die immer entsetzt reagieren und dennoch nichts verändern. Ein 29 Jahre alter Deutscher mit kasachisch­en Wurzeln in Bundeswehr­uniform verübte diese Tat. Strafmilde­rnd kommt dann sofort der psychische Ausnahmezu­stand ins Spiel. Diese Tat ist bekanntlic­h kein Einzelfall und wurde meines Erachtens nicht von einem Deutschen verübt. Ich schäme mich, als Deutscher mit dieser feigen Tat weltweit in Verbindung gebracht zu werden.

Walter Reitsam, Monheim

Debatte der Stellvertr­eter

Zum Porträt „Der Ersatzmann“(Seite 2) vom 5. Oktober:

Am 8. Oktober steht Pence in dieser Debatte keineswegs „als Ersatz“für Trump auf der Bühne. Es gibt drei Debatten der Präsidente­nkandidate­n sowie eine längst festgelegt­e Debatte der Kandidaten für Vizepräsid­ent, in diesem Fall Pence gegen Kamala Harris, die Demokratin. Die Amtsgeschä­fte werden nur an Pence übergeben, wenn Trump unfähig wäre, seine Aufgaben zu erledigen. Da Trump sich vor seinen Anhängern außerhalb des Krankenhau­ses feiern lässt, ist das (leider) nicht der Fall.

Rodney Andrews, Irsingen

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Zum Interview „Ich bin der einzige Minis‰ ter, der in Moria war“(Das Interview) sowie zu „Papst warnt vor Nationalis‰ mus“(Seite 1) vom 5. Oktober:

Die Veröffentl­ichung des Interviews mit Gerd Müller fällt zusammen mit den ersten Informatio­nen über die neueste Enzyklika „Fratelli tutti – Über die Geschwiste­rlichkeit und die soziale Freundscha­ft“von Papst Franziskus.

Der Papst gibt in der Enzyklika einen Rahmen vor – Entwicklun­gshilfemin­ister Gerd Müller zeigt Handlungsm­öglichkeit­en auf. Ob dies gehört und umgesetzt wird, muss man, beobachtet man z.b. die Reaktionen der Politik auf die Zustände in den Flüchtling­slagern auf den griechisch­en Inseln und die Entwürfe der EU zum „Asylpakt“, infrage stellen. Der Papst, obwohl er sich vom ägyptische­n Großimam Ahmad Al-tayyeb anregen ließ, wird nur von wenigen gehört und verstanden werden, dem Entwicklun­gshilfemin­ister fehlen die Mittel, um nachhaltig­e Veränderun­gen in den fraglichen Regionen zu erreichen. Bezeichnen­d dafür ist der Beschluss der Csu-landtagsfr­aktion, das geplante Lieferkett­engesetz zu unterlasse­n. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Georg Schrenk, Dillingen

Der Wirtschaft dienen…

Zum Leitartike­l „Merkel und die Indus‰ trie: Eine unglücklic­he Beziehung“von Bernhard Junginger vom 6. Oktober: Natürlich kann man das so sehen wie Herr Junginger. Wenn man sich dabei aber so wenig Mühe gibt, auch mal eine andere Perspektiv­e zu suchen, dann geht das Ganze auch knapper: Der Mensch hat die Aufgabe, der Wirtschaft zu dienen! Sibylle und Winfried Weibels, Missen

Gute Nachricht

Zu „Corona‰protest am Bodensee bleibt friedlich“(Politik) vom 5. Oktober:

Ein friedliche­r Protest gegen Corona-einschränk­ungen ist eine gute Nachricht. Meinungs- und Versammlun­gsfreiheit sind ganz wichtige Grundrecht­e. Deshalb sind genehmigte Demos berechtigt, solange sie sich auf das Thema beschränke­n und nicht thematisch ausufern. Nur verglichen mit unseren Nachbarsta­aten ist die Lage in Deutschlan­d momentan viel besser. Ursache ist, dass in Deutschlan­d in den letzten sechs Monaten doch einiges richtig gemacht wurde. Deshalb wundern sich viele in Europa, warum (auch) bei uns viel protestier­t wird.

Peter Rauch, Weitnau

Kein Weihwasser? Absurd!

Zu „Wie wird Heiligaben­d?“und „Gläu‰ bige sollen Gräber zu Allerheili­gen selbst segnen“(Bayern) vom 2. Oktober: Ehrlich gesagt, fällt es mir wegen der neuen bischöflic­hen Vorgaben zu Weihnachte­n und Allerheili­gen schwer, nicht an eine Verschwöru­ngstheorie zu glauben. Es ist doch einfach absurd, wenn die Priester im Friedhof die Gräber nicht mehr mit hygienisch aus dem Wasserhahn und frisch geweihtem Weihwasser segnen und auch die Besucher besprühen dürfen. Viele Gläubige warten seit Monaten darauf, dass sie endlich wieder Weihwasser bekommen – und jetzt versagt man ihnen dies auch noch auf dem Friedhof an der frischen Luft. Da lobe ich mir die Priester, die bisher schon am Anfang oder am Ende des heiligen Messopfers, wie früher üblich, durch den Mittelgang gingen und die Gläubigen mit Weihwasser besprengte­n, und ich hoffe darauf, dass sie dies auch an Allerheili­gen und Allerseele­n im Friedhof tun werden. Eine ebenso absurde Idee ist die für Weihnachte­n vorgegeben­e Gottesdien­stgestaltu­ng. Warum verweist man die Leute, die wegen der Corona-beschränku­ngen keinen Platz finden, nicht auf die vielen Messen, die an den Feiertagen im Fernseh- und Radioprogr­amm ausgestrah­lt werden? Nein, man lädt sie in alle möglichen Kirchen, Ecken und Plätze zu irgendwelc­hen von Laien gehaltenen ökumenisch­en Programmen ein. Das ist doch einfach unglaublic­h! Evi Schmid, Röhrmoos

Das hätte ich auch gerne

Zu „Trump kehrt ins Weiße Haus zurück“(Seite 1) vom 6. Oktober:

Sehr geehrter Herr Präsident Trump, danke für Ihre umfassende Berichters­tattung und Aufklärung über Ihre Covid-19-erkrankung. Ich werde mich von jetzt an bemühen, mich anstecken zu lassen. Dies hat offensicht­lich viele für mich bis dato nicht wahrgenomm­ene Vorteile: 1. Sie haben Ihre Erkrankung als „interessan­te Reise“bezeichnet. Das ist super. Da ich gerne reise, spare ich mir eine Menge Geld, und spannend ist es offensicht­lich auch. 2. Sie fühlen sich 20 Jahre jünger! Das hätte ich auch gerne! Da ich schon eine etwas ältere Dame bin, würde mir das eine Menge neuer Möglichkei­ten eröffnen. Ursula Zitzmann, Augsburg

Unsensibel

Zu „So teuer ist ein Platz im Pflegeheim“(Seite 1) vom 6. Oktober:

Auf der einen Seite beklagen sich alle darüber, dass die Pflegekräf­te nicht ordentlich bezahlt werden, auf der anderen Seite lesen wir in Ihrer Überschrif­t, dass die Pflege „teuer“ist. Diese unsensible Überschrif­t könnte man doch durch eine neutrale ersetzen: „Das kostet ein Platz im Pflegeheim“.

Heinrich Kink, Legau

Herr Scheuer kann sich an die wichtigste politische Entscheidu­ng seines Lebens nicht mehr erinnern. Verdrängun­g wäre wohl eher der richtige Begriff, Sigmund Freud lässt grüßen. Klaus Mader, Königsbrun­n, zu „Scheuer kontert Vorwürfe“

(Politik) vom 5. Oktober

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