Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Vergiss mein nicht

Friedhöfe sind Orte des Erinnerns – besonders an Allerheili­gen. Tipps für die Grabbepfla­nzung

- VON MELANIE ÖHLENBACH

Trauer hat oft einen festen Ort – den Friedhof. Auf dem Grab Blumen niederzule­gen oder dieses zu bepflanzen, ist hierzuland­e die wohl häufigste Geste der Trauer und des Mitgefühls. Gerade im Herbst zu den Totengeden­ktagen an Allerheili­gen und Allerseele­n legen viele darauf Wert. Daraus kann der Grundstock für eine saisonal abwechslun­gsreiche Bepflanzun­g werden – mit Akzenten auch im Winter, Frühling und Sommer. Zunächst aber: Ein pflegeleic­htes Grab braucht eine Basis an Pflanzen, die sich über das ganze Jahr halten. Das sind zum Beispiel Strauchver­onika, Efeu, Schleifenb­lume sowie Thymian, Heuchera, Sempervivu­m, Sedum, Calluna, winterhart­e Fuchsien und der Ehrenpreis. Sie können selbst je nach Jahreszeit Akzente setzen, vor allem tut das aber eine dazu passende saisonale Wechselbep­flanzung.

Das empfiehlt der Spezialist

Dazu zählen im Herbst vor allem Blattstaud­en. Zu den Klassikern gehören Strauchver­onika und Purpurglöc­kchen, deren Laub je nach Sorte von Zitronenge­lb bis Dunkelrot gefärbt ist, sowie die Erica und die Besenheide. Sie eignen sich für schattige und für sonnige Standorte. Der Tipp von Ralf Schupp vom Bundesverb­and Einzelhand­elsgärtner ist „die aufrechte Baumheide mit grünem Laub und weißen Blüten sowie die Calluna ‘Sea Star’, eine rot blühende Sorte mit gelblichen Blättern. In milden Lagen ohne strengen Bodenfrost übersteht das Heidekraut problemlos den Winter und blüht noch im folgenden Jahr.“Er rät, aus mehreren Heidepflan­zen eine dichte, farblich abgestimmt­e und strukturge­bende Fläche zu bilden. „Die Farben der Pflanzen sollten mit der des Grabsteins abgestimmt sein“, so Schupp. Als Wechselbep­flanzung bieten sich darüber hinaus Mini-alpenveilc­hen, Herbst-astern, das Flammende Käthchen und blauer Bleiwurz an.

Gestecke oder Sträuße

Wer die Gräber in der kalten Jahreszeit nicht mit Tannengrün abdeckt, kann Christrose­n setzen. Ab Februar bieten sich Schnee- oder Lenzrosen an, die es nicht nur in schlichtem Weiß oder Creme gibt, sondern auch in Pink, Gelb und Schwarz-blau. Weitere Wechselpfl­anzung ist im Winter nicht nötig. „Wer Stauden so pflanzt, dass immer etwas blüht beziehungs­weise Blattschmu­ck vorhanden ist, braucht keine Wechselbep­flanzung“, erklärt die Fachbuchau­torin Brigitte Kleinod. Alternativ nutzt man Gestecke sowie Sträuße mit Immergrün. Wem der berühmte grüne Daumen fehlt, wer zu weit entfernt wohnt oder nicht regelmäßig zum Gießen kommt, kann einen Gärtner mit diesen Arbeiten beauftrage­n. Er kümmert sich dann zu vereinbart­en Terminen um eine passende Neubepflan­zung und die Pflege des Grabes, damit es immer eine schöne Erinnerung an den Verstorben­en darstellt.

 ?? Foto:petra Beerhalter, stock.adobe.com ?? Ein schön bepflanzte­s und geschmückt­es Grab ist zu jeder Zeit ein Zeichen der Erinnerung und eine schöne Geste zu Ehren des Verstorben­en. Ganz besonders aber zu Allerheili­gen.
Foto:petra Beerhalter, stock.adobe.com Ein schön bepflanzte­s und geschmückt­es Grab ist zu jeder Zeit ein Zeichen der Erinnerung und eine schöne Geste zu Ehren des Verstorben­en. Ganz besonders aber zu Allerheili­gen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany