Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Vergiss mein nicht
Friedhöfe sind Orte des Erinnerns – besonders an Allerheiligen. Tipps für die Grabbepflanzung
Trauer hat oft einen festen Ort – den Friedhof. Auf dem Grab Blumen niederzulegen oder dieses zu bepflanzen, ist hierzulande die wohl häufigste Geste der Trauer und des Mitgefühls. Gerade im Herbst zu den Totengedenktagen an Allerheiligen und Allerseelen legen viele darauf Wert. Daraus kann der Grundstock für eine saisonal abwechslungsreiche Bepflanzung werden – mit Akzenten auch im Winter, Frühling und Sommer. Zunächst aber: Ein pflegeleichtes Grab braucht eine Basis an Pflanzen, die sich über das ganze Jahr halten. Das sind zum Beispiel Strauchveronika, Efeu, Schleifenblume sowie Thymian, Heuchera, Sempervivum, Sedum, Calluna, winterharte Fuchsien und der Ehrenpreis. Sie können selbst je nach Jahreszeit Akzente setzen, vor allem tut das aber eine dazu passende saisonale Wechselbepflanzung.
Das empfiehlt der Spezialist
Dazu zählen im Herbst vor allem Blattstauden. Zu den Klassikern gehören Strauchveronika und Purpurglöckchen, deren Laub je nach Sorte von Zitronengelb bis Dunkelrot gefärbt ist, sowie die Erica und die Besenheide. Sie eignen sich für schattige und für sonnige Standorte. Der Tipp von Ralf Schupp vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner ist „die aufrechte Baumheide mit grünem Laub und weißen Blüten sowie die Calluna ‘Sea Star’, eine rot blühende Sorte mit gelblichen Blättern. In milden Lagen ohne strengen Bodenfrost übersteht das Heidekraut problemlos den Winter und blüht noch im folgenden Jahr.“Er rät, aus mehreren Heidepflanzen eine dichte, farblich abgestimmte und strukturgebende Fläche zu bilden. „Die Farben der Pflanzen sollten mit der des Grabsteins abgestimmt sein“, so Schupp. Als Wechselbepflanzung bieten sich darüber hinaus Mini-alpenveilchen, Herbst-astern, das Flammende Käthchen und blauer Bleiwurz an.
Gestecke oder Sträuße
Wer die Gräber in der kalten Jahreszeit nicht mit Tannengrün abdeckt, kann Christrosen setzen. Ab Februar bieten sich Schnee- oder Lenzrosen an, die es nicht nur in schlichtem Weiß oder Creme gibt, sondern auch in Pink, Gelb und Schwarz-blau. Weitere Wechselpflanzung ist im Winter nicht nötig. „Wer Stauden so pflanzt, dass immer etwas blüht beziehungsweise Blattschmuck vorhanden ist, braucht keine Wechselbepflanzung“, erklärt die Fachbuchautorin Brigitte Kleinod. Alternativ nutzt man Gestecke sowie Sträuße mit Immergrün. Wem der berühmte grüne Daumen fehlt, wer zu weit entfernt wohnt oder nicht regelmäßig zum Gießen kommt, kann einen Gärtner mit diesen Arbeiten beauftragen. Er kümmert sich dann zu vereinbarten Terminen um eine passende Neubepflanzung und die Pflege des Grabes, damit es immer eine schöne Erinnerung an den Verstorbenen darstellt.