Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Corona im Seniorenhe­im: 14 Bewohner infiziert

Nachdem eine Mitarbeite­rin eines Heims in Inningen ihre Corona-erkrankung gemeldet hat, wurden auch Bewohner getestet. Am Wochenende kamen die Ergebnisse. Wie es nun weitergeht

- VON INA MARKS

Im Seniorenze­ntrum Abraham im Augsburger Stadtteil Inningen sind 14 Bewohnerin­nen und Bewohner mit dem Coronaviru­s infiziert. Sie zählen zu insgesamt 48 Senioren, die in einem Wohnbereic­h auf einer Etage der Einrichtun­g leben. Sie alle waren getestet worden, nachdem bei fünf Mitarbeite­rn ihres Bereichs Infektione­n bestätigt wurden. Auslöser der Testungen war, wie bereits berichtet, eine Mitarbeite­rin des Seniorenze­ntrums.

Sie hatte ihren Arbeitgebe­r informiert, an Corona erkrankt zu sein. Die ersten Tests ergaben, dass vier Kollegen auch infiziert sind. Seit Samstag steht fest: 14 Senioren sind ebenfalls positiv. Wie bei den Mitarbeite­rn auch, seien die betroffene­n Bewohner bislang symptomfre­i, berichtet Bernhard Rössler, Pressespre­cher des Heimträger­s Vitalis am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion. Man behalte die Entwicklun­g im Blick. „Bei unseren Bewohnern handelt es sich um hochbetagt­e Menschen.“

Trotz des Corona-ausbruchs bewahrt man im Inninger Seniorenze­ntrum Ruhe. „Unser Haus hat sich schon lange mit Plänen darauf vorbereite­t, dass es zu Infektione­n kommen kann“, sagt Rössler. Das Qualitätsm­anagement der Vitalisgru­ppe unterstütz­e die Einrichtun­g aktuell vor Ort. Die infizierte­n Mitarbeite­r befänden sich in häuslicher Quarantäne, im Heim selbst ist der betroffene Wohnbereic­h isoliert. Alle Senioren auf der Etage müssten in ihren Zimmern bleiben – die an Covid-19 Erkrankten wie auch die gesunden Bewohner.

Um die betagten Menschen kümmern sich laut Rössler speziell ausgebilde­te Mitarbeite­r in Schutzklei­dungen. Sie betreten und verlassen das Seniorenhe­im über einen gesonderte­n Ein- und Ausgang. Im gesamten Heim gilt seit dem Coronaausb­ruch Besuchsver­bot. „Wir haben alle Angehörige­n informiert, sie zeigen Verständni­s für unsere Maßnahmen“, sagt der Sprecher. Man stehe in engem Kontakt mit dem Gesundheit­samt und der Heimaufsic­ht. Am Montag werde man sich bei einem Termin mit dem Gesundheit­samt abstimmen, ob alle Mitarbeite­r und Bewohner des Hauses auf das Virus getestet werden müssen. Das Haus Abraham verfügt über 128 Plätze. Vitalis betreibt elf Seniorenze­ntren in Deutschlan­d, acht davon in Bayern. Auch am Augsburger Bezirkskra­nkenhaus hat es zuletzt Corona-fälle gegeben.

Nach Auskunft eines Sprechers hatten sich Anfang Oktober drei Patienten und fünf Mitarbeite­r mit dem Coronaviru­s infiziert. Die Mitarbeite­r wurden in häusliche Quarantäne geschickt, die Patienten von anderen isoliert. Da man im Haus selbst Corona-tests durchführe­n könne und dürfe, seien bis jetzt rund 300 Personen auf das Virus getestet worden. „Daraus ergaben sich keine neuen Fälle“, so der Sprecher. Man habe die Lage im Griff.

Wie in anderen Städten steigen auch in Augsburg erneut die Zahlen der Infektione­n. Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) appelliert­e deshalb am Wochenende auf ihrer Facebook-seite an die Bürger, weiterhin Abstand zu halten, die Alltagsmas­ken zu tragen und die Hygienereg­eln zu beachten. Nach Angaben der Stadt liege Augsburg aktuell bei 29,2 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohnern in den vergangene­n sieben Tagen. Man nähere sich dem Signalwert „35“. Ab diesem Wert muss eine Stadt weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus prüfen.

Nach dem am vergangene­n Freitag zuletzt aktuell gemeldeten Stand wurden in Augsburg bislang 1166 Menschen positiv auf das Coronaviru­s getestet. Davon galten am Freitag nach Informatio­nen der Stadt 113 als aktuell erkrankt, 1037 als wieder genesen. Es gibt keine weiteren Todesfälle. Ende Juli war der Letzte im Zusammenha­ng mit dem Virus gemeldet worden, insgesamt starben im Stadtgebie­t damit 16 Menschen mit Corona.

Wenn am Montag die nächsten offizielle­n Infektions­zahlen bekannt gegeben werden, dürften sie allein durch die Fälle im Seniorenhe­im weiter gestiegen sein.

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Foto: Silvio Wyszengrad Im Seniorenhe­im Haus Abraham in In‰ ningen sind fünf Mitarbeite­r und 14 Be‰ wohner positiv auf Corona getestet wor‰ den.

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