Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wiedervereinigung Zyperns rückt in weite Ferne
Die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern hat einen neuen Präsidenten gewählt. Die Wähler stimmten nach vorläufigem Endergebnis mit 51,7 Prozent für Regierungschef Ersin Tatar, wie der Staatssender BRT berichtete. Tatar von der konservativen Nationalen Einheitspartei setzte sich in einer Stichwahl gegen seinen Herausforderer, den bisherigen Präsidenten der geteilten Mittelmeerinsel, Mustafa Akinci, durch. Tatar, der von Ankara unterstützt wird, tritt für eine Zweistaaten-lösung ein. Akinci setzt sich für eine Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel ein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gratulierte Tatar via Twitter zum Sieg. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Die Republik Zypern im Süden der Insel gehört seit 2004 zur Europäischen Union. Die jüngsten Verhandlungen zur Überwindung der Teilung waren 2017 gescheitert. Die Wahl fand zudem inmitten des Streits der Türkei mit Griechenland und der Republik Zypern um Erdgasvorkommen statt.
Sozialproteste: Kirchen gehen in Flammen auf
Am Jahrestag der Proteste gegen soziale Ungleichheit und die konservative Regierung in Chile sind in der Hauptstadt Santiago de Chile mindestens zwei Kirchen in Brand gesteckt worden. Auf Fotos war zu sehen, wie der Turm der „Parroquía de la Asunción“einstürzte, weil die Struktur des historischen Gebäudes den Flammen nicht standhielt. Medienberichten zufolge war zuvor auch die „Iglesia de San Francisco de Borja“angezündet worden, die regelmäßig von der Polizei für Zeremonien genutzt wird. Tausende Demonstranten hatten sich zunächst friedlich versammelt. Die Polizei hatte mit Blick auf den Jahrestag der Sozialproteste, bei denen rund 30 Menschen ums Leben kamen, einen Großeinsatz geplant.