Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Busse und Trams bleiben am Montag im Depot
Die Gewerkschaft Verdi hat in Augsburg zu einem ganztägigen Warnstreik im Nahverkehr aufgerufen. Die Stadtwerke rechnen heute mit massiven Einschränkungen
Die Augsburger müssen sich für ihren Weg zur Schule, in die Arbeit oder zum Arzt eine Alternative zu Bus und Straßenbahn suchen: Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Montag von 0 bis 24 Uhr wieder zum Warnstreik im Nahverkehr in der Stadt aufgerufen. Auch mehrere andere bayerische Städte sind betroffen.
In den vergangenen Wochen gab es bereits zwei Warnstreiktage, an denen der Nahverkehr in Augsburg zusammenbrach. Weil sich ein Großteil der Fahrer am Ausstand beteiligte, konnten die Stadtwerke keinen Notfahrplan auf die Beine stellen. Auch für diesen Montag gibt es nach Angaben der Stadtwerke wohl keinen Notfahrplan. Es müsse mit massiven Einschränkungen bei Bus- und Straßenbahnlinien in Augsburg gerechnet werden. Entsprechend der Erfahrungen der vergangenen zwei Streiktage werde der ÖPNV voraussichtlich weitgehend zum Erliegen kommen, teilen die Stadtwerke mit. Nicht betroffen vom Streik am Montag sind der regionale Bahnverkehr und der Avvbusverkehr.
Die Gewerkschaft Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen und deren bundesweite Vereinheitlichung. In den kommenden Jahren müssten viele Verkehrsbetriebe ihre Belegschaft verjüngen, weil viele
Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Dafür brauche es attraktive Arbeitsbedingungen, heißt es.
Dass die am Sonntag verkündete Einigung bei den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst nicht zu einer Absage des Streiks geführt hat, hat seinen Grund: Laut Gewerkschaftssekretärin Katharina Wagner handelt es sich um zwei verschiedene Verhandlungsrunden. Der Nahverkehr sei vor etlichen Jahren ausgegliedert worden. Während sich Gewerkschaften und Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst geeinigt hätten, sei dies im Nahverkehr bislang noch nicht der Fall. Die nächste Verhandlungsrunde steht hier am kommenden Freitag, 30. Oktober, an.