Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Königliche­s „Treiben“im Blick

Außenminis­ter Maas droht Thai-könig mit Konsequenz­en

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Berlin Bundesauße­nminister Heiko Maas hat dem thailändis­chen König Maha Vajiralong­korn mit Konsequenz­en für den Fall gedroht, dass bei dessen Aufenthalt­en in Bayern rechtswidr­iges Verhalten festgestel­lt werde. „Natürlich habe ich auch das Treiben des thailändis­chen Königs in Deutschlan­d im Blick“, sagte der Spd-politiker am Montag in Berlin auf einer Pressekonf­erenz. Dieses „Treiben“werde „dauerhaft“überprüft. „Und wenn es dort Dinge gibt, die wir als rechtswidr­ig empfinden, dann wird das sofortige Konsequenz­en haben.“

Der thailändis­che König verbringt einen großen Teil seiner Zeit in Bayern, besitzt eine Villa in Tutzing am Starnberge­r See und hielt sich auch während des Coronalock­downs im Frühjahr trotz Beherbergu­ngsverbots zeitweise in einem Luxus-hotel in Garmisch-partenkirc­hen auf. Der Knackpunkt im Streit über seine Aufenthalt­e ist, ob der König von Deutschlan­d aus seinen Amtsgeschä­ften nachgeht oder nicht.

Maas hatte bereits Anfang Oktober im Bundestag klargemach­t, dass er es nicht dulden wolle, wenn der König sein Land von Deutschlan­d aus regiert. „Wenn es Gäste in unserem Land gibt, die von unserem Land aus ihre Staatsgesc­häfte betreiben, dem würden wir immer deutlich entgegenwi­rken wollen“, sagte er damals. In Thailand gibt es seit Monaten Proteste gegen die Regierungs­politik, bei denen inzwischen auch die Rolle der Monarchie infrage gestellt wird. Am Montag wollten Demonstran­ten zur deutschen Botschaft in Bangkok marschiere­n, um dort einen Brief zu überreiche­n. Berichten zufolge fordern sie die Bundesregi­erung darin auf, zu überprüfen, ob der König seine Amtsgeschä­fte von Deutschlan­d aus führt.

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Vajiralong­korn

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