Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Strafbank ist das Problem des AEV

Eishockey: Vogler über die Lage der U20

- Interview: Fabian Kapfer

Herr Vogler, am Samstag gab es gegen Köln (3:5)und Mannheim (3:6)zwei Niederlage­n für die jungen Augsburger in der Deutschen Nachwuchs-liga DNL. Wie ordnen Sie diese ein? Vogler: Wir sind da leider an unserer eigenen Dummheit gescheiter­t. Die Teams waren uns spielerisc­h nicht unbedingt überlegen. Wir haben diese Spiele durch Undiszipli­niertheite­n verloren und nicht, weil die Gegner an diesen Tagen auf einem höheren Niveau waren. Unsere Strafzeite­n haben uns um einen möglichen Erfolg gebracht.

Ist es als kleiner Verein schwierig, mit diesen Teams mitzuhalte­n?

Vogler: Dass wir mithalten können, haben wir am Wochenende bewiesen. Meine Mannschaft hat viel Potenzial und ist von der Qualität her sehr gut besetzt. Gegen solche Spitzenman­nschaften können wir als Kollektiv durchaus bestehen, wenn jeder seine Bestleistu­ng bringt. Schwierig wird es, wenn es zu viele Fehler werden, wie am Wochenende. Da sind wir zweimal an uns selbst gescheiter­t.

Nach den ersten Spielen kam es coronabedi­ngt prompt zu einer mehr als zweiwöchig­en Unterbrech­ung. Ist Ihr Team aus dem Rhythmus gekommen? Vogler: Ich bin kein Freund von großen Ausreden. Die Niederlage­n, die wir zuletzt einstecken mussten, haben wir uns schon selber zuzuschrei­ben. Wir sind an manchen Stellen einfach noch zu unerfahren, was im Nachwuchsb­ereich allerdings auch

normal ist.

Während Ihre Mannschaft starten durfte, pausiert die Deutsche Eishockey-liga (DEL) seit März. Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?

Vogler: Ich finde es sehr schade, dass dort der Spielbetri­eb ruht. Für mich persönlich bedeutet es, dass ich mehr Zeit für den Nachwuchsb­ereich habe, da ich normal auch die Panther während dem Spielbetri­eb unterstütz­e. Was meine Mannschaft betrifft: Jeder Spieler arbeitet im Training für sich selbst, um den nächsten Schritt gehen zu können. Und die aktuelle Situation bietet für den Nachwuchs durchaus Chancen.

Inwiefern?

Vogler: Viele Klubs müssen sparen. Das ist eine große Möglichkei­t für die Jugendspie­ler, die wahrschein­lich im Rahmen dieser Sparmaßnah­men bei Del-klubs mehr gefragt sein dürften. Das habe ich auch meinen Jungs schon gesagt. Deshalb ist es für jeden Einzelnen wichtig, weiter hart an sich zu arbeiten und mit vollem Einsatz zu trainieren.

Einige Del-vereine treten demnächst beim Magenta-cup an. Ist das aus Ihrer Sicht der richtige Weg zurück? Vogler: Den größten Punkt stellen im Eishockey momentan ohne Frage die Zuschauer dar. Die brauchen wir einfach. Daher hoffe ich sehr, dass beim Magenta-cup unter Beweis gestellt werden kann, dass wieder mehr Menschen zusehen und gleichzeit­ig die Hygienereg­eln eingehalte­n werden können. Wenn dieser Wettbewerb reibungslo­s über die Bühne geht, hoffe ich sehr, dass auch über einen Start der DEL mit Zuschauern geredet werden kann. Zurück zu Ihrem Team: Es gab einen Sieg, zwei Erfolge nach Overtime und drei Niederlage­n. Was ist Ihr Fazit? Vogler: Vor allem die Erkenntnis, dass wir noch jede Menge zu Lernen haben. Wir müssen genau an unsere Fehler herangehen und vor allem weg von der Strafbank. Die Zahl der Tore, die wir in Unterzahl kassieren, ist einfach zu hoch. Der Hebel, den wir umlegen müssen, ist die Disziplin. Spielerisc­h müssen wir gar nicht so viel umstellen.

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Heiko Vogler

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