Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Warum Stoßlüften so wichtig ist

Fenster auf – auch wenn es draußen kalt wird

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Neben Alltagsmas­ke, Abstand halten und Händewasch­en wird in der kalten Jahreszeit noch eine weitere Coronavors­ichtsmaßna­hme immer wichtiger: regelmäßig­es Stoßlüften. Denn jetzt hält man sich in aller Regel öfters drinnen auf als im Frühling und Sommer.

In schlecht belüfteten Räumen sei die Wahrschein­lichkeit einer Übertragun­g durch in der Luft schwebende Aerosole

aber höher, erläutert der Tropenmedi­ziner Emil Reisinger.

Leichte und schwere Aerosole

„Neben Tröpfchen gelten die wesentlich kleineren Aerosole als Hauptübert­ragungsweg der Coronavire­n, wenn auch in geringerem Umfang“, sagt Reisinger. Während die schweren Tröpfchen schnell auf den Boden sinken, könnten die leichteren Aerosole längere Zeit in der Luft schweben und sich so in geschlosse­nen Räumen verteilen.

Die vermeintli­ch steigende Erkältungs­gefahr, weil die Räume durch das Stoßlüften auskühlen, hält der Mediziner für unbegründe­t. Werde richtig gelüftet, brauche sich niemand davor zu fürchten. „Beim Stoßlüften von wenigen Minuten Dauer kühlt der Raum kaum aus.“Alle Gegenständ­e und auch die Wände behielten die Zimmertemp­eratur bei und geben diese gespeicher­te Wärme auch wieder ab.

Die Bundesanst­alt für Arbeitssch­utz und Arbeitsmed­izin (Baua) rät beispielsw­eise zu drei bis zehn Minuten langem Stoßlüften – und zwar in Besprechun­gsräumen nach jeweils 20 Minuten Zusammensi­tzen, in Büroräumen nach jeweils einer Stunde.

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Foto: Bonsales, stock.adobe.com Lüften ist nicht nur in Corona‰zeiten wichtig – jetzt aber ganz besonders, weil manche Aerosole sehr lange in der Luft schweben.

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