Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Streik legt Nahverkehr lahm

Einigung im öffentlich­en Dienst gilt in Augsburg nicht

- VON STEFAN KROG

Der Nahverkehr in Augsburg ist am Montag zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Erliegen gekommen: Wie die Stadtwerke am Morgen mitteilten, folgten alle Beschäftig­ten dem Streikaufr­uf der Gewerkscha­ft Verdi. Somit blieben alle Busse und Straßenbah­nen in den Depots. An den vergangene­n beiden Warnstreik­tagen fuhren noch vereinzelt Straßenbah­nen und Busse, wobei es für einen Notfahrpla­n auch nicht genug Kapazitäte­n gab.

Nahverkehr­skunden mussten auf Alternativ­en ausweichen. Lediglich auf Linien, die von externen Unternehme­n im Auftrag der swa gefahren werden (Linien 21, teilsweise 24/25 und 38) waren Busse im Einsatz. Nicht vom Streik betroffen waren die Regionalbu­sse des AVV (Liniennumm­ern über 100) und der Regionalzu­gverkehr, wobei es wegen einer morgendlic­hen Stellwerks­störung am Hauptbahnh­of zu Verzögerun­gen im Pendlerver­kehr kam. In Anbetracht des regnerisch­en Wetters waren mehr Autos auf den Straßen unterwegs, aber auch Radler und E-scooter-fahrer.

Verdi möchte für die Beschäftig­ten im Nahverkehr bessere Arbeitsbed­ingungen durchsetze­n und fordert vor allem eine bundesweit­e Vereinheit­lichung der Tarifvertr­äge. Der Tarifstrei­t läuft unabhängig von der Auseinande­rsetzung für den restlichen öffentlich­en Dienst (städtische Verwaltung, Kitas, Pflege, Müllabfuhr etc.), wo am Wochenende eine Einigung erzielt wurde.

Der Fahrgastve­rband Pro Bahn forderte die Tarifparte­ien im Nahverkehr dazu auf, für Notfahrplä­ne zu sorgen. Damit werde ein planbares Mindestang­ebot sichergest­ellt. An Streiktage­n sorge dies auch dafür, dass Regionalbu­s- und Zugverkehr nicht überlastet werden.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Leere am Königsplat­z am Montagmor‰ gen.

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