Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Streik legt Nahverkehr lahm
Einigung im öffentlichen Dienst gilt in Augsburg nicht
Der Nahverkehr in Augsburg ist am Montag zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Erliegen gekommen: Wie die Stadtwerke am Morgen mitteilten, folgten alle Beschäftigten dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi. Somit blieben alle Busse und Straßenbahnen in den Depots. An den vergangenen beiden Warnstreiktagen fuhren noch vereinzelt Straßenbahnen und Busse, wobei es für einen Notfahrplan auch nicht genug Kapazitäten gab.
Nahverkehrskunden mussten auf Alternativen ausweichen. Lediglich auf Linien, die von externen Unternehmen im Auftrag der swa gefahren werden (Linien 21, teilsweise 24/25 und 38) waren Busse im Einsatz. Nicht vom Streik betroffen waren die Regionalbusse des AVV (Liniennummern über 100) und der Regionalzugverkehr, wobei es wegen einer morgendlichen Stellwerksstörung am Hauptbahnhof zu Verzögerungen im Pendlerverkehr kam. In Anbetracht des regnerischen Wetters waren mehr Autos auf den Straßen unterwegs, aber auch Radler und E-scooter-fahrer.
Verdi möchte für die Beschäftigten im Nahverkehr bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen und fordert vor allem eine bundesweite Vereinheitlichung der Tarifverträge. Der Tarifstreit läuft unabhängig von der Auseinandersetzung für den restlichen öffentlichen Dienst (städtische Verwaltung, Kitas, Pflege, Müllabfuhr etc.), wo am Wochenende eine Einigung erzielt wurde.
Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Tarifparteien im Nahverkehr dazu auf, für Notfahrpläne zu sorgen. Damit werde ein planbares Mindestangebot sichergestellt. An Streiktagen sorge dies auch dafür, dass Regionalbus- und Zugverkehr nicht überlastet werden.