Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

An der Absage führt kein Weg vorbei

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger‰allgemeine.de

Augsburger und auswärtige Besucher lieben den Christkind­lesmarkt: Jedes Jahr kommen nach Schätzunge­n mehr als eine Million Gäste. Die Veranstalt­ung ist bislang nie abgesagt worden. Selbst im Jahr 1944 nach der Zerstörung der Augsburger Innenstadt gab es ein paar Buden, die einen Weihnachts­verkauf als Christkind­lesmarkter­satz bieten sollten.

Im Corona-jahr 2020 ist die Situation anders. Der Christkind­lesmarkt, der ein wichtiger Wirtschaft­sfaktor ist, fällt aus. Zu groß ist die Sorge, dass sich das Coronaviru­s auf dieser Großverans­taltung, die von vielen Begegnunge­n der Menschen lebt, noch weiter ausbreitet. Die aktuellen Infizierte­nzahlen für das Stadtgebie­t lassen kein anderes Vorgehen zu.

Die Absage ist vor allem für die Händler ein wirtschaft­lich schwerer Schlag. Die Branche der Marktkaufl­eute hatte in diesem Jahr bereits sehr stark unter den Folgen der Pandemie gelitten. Die Stadt Augsburg hat sich die Absage des Christkind­lesmarkts nicht leicht gemacht. Es gab intensive Bemühungen, ein funktionie­rendes Konzept vorzulegen. Die Kaufleute waren frühzeitig eingebunde­n. Jeder Beteiligte wusste, welch hohen Stellenwer­t der Markt genießt. Auch für die heimische Wirtschaft: Es gibt Aussagen, wonach es auf einen Betrag im höheren zweistelli­gen Millionenb­ereich hinausläuf­t.

Augsburg hat sehr lange um die Austragung gekämpft. Gegen die Dynamik, wie das Virus momentan unser Leben bestimmt, konnte der Kampf nicht gewonnen werden. Das Aus des Christkind­lesmarkts ist schmerzhaf­t und betrüblich. Die Absage ist jedoch die einzig richtige Entscheidu­ng.

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