Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zwei weitere Bewohner des Inninger Pflegeheim­s sind tot

Damit gibt es drei Todesfälle in der Einrichtun­g in Zusammenha­ng mit einer Corona-infektion. Auch im Christian-dierig-haus in Pfersee ist das Virus ausgebroch­en

- VON ANDREA BAUMANN

Die Corona-pandemie trifft die Augsburger Pflegeheim­e immer härter. Im Haus Abraham in Inningen, wo sich insgesamt 28 Bewohner mit dem Virus infiziert hatten, sind jetzt zwei weitere positiv getestete Senioren gestorben. Einen ersten Todesfall gab es dort vor einer Woche. Wie damals macht Bernhard Rössler, der Sprecher des Heimträger­s Vitalis, auch diesmal aus Gründen des Datenschut­zes keine näheren Angaben zu den Betroffene­n. Auch ist nicht bekannt, ob das Coronaviru­s ursächlich für das Ableben war. In Pflegeheim­en leben viele betagte Menschen mit Erkrankung­en.

Insgesamt sind in Inningen laut Rössler zum jetzigen Zeitpunkt noch 19 Bewohner infiziert. Sie zeigten keine coronatypi­schen Symptome. Darüber hinaus waren sechs Mitarbeite­r positiv getestet worden, weswegen das Heim Pflegekräf­te aus anderen Häusern zur Unterstütz­ung bekam.

Auf Hilfe ist auch das Christiand­ierig-haus in Pfersee angewiesen.

Dort ist das Covid-19-virus in einem Stockwerk des Seniorenze­ntrums der Augsburger Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) ausgebroch­en. Wie Awo-geschäftsf­ührer Eckard Rasehorn sagt, wurde am vergangene­n Donnerstag die Infektion einer Mitarbeite­rin bekannt. Daraufhin seien 35 Bewohner und 29 Beschäftig­te aus diesem Wohnbereic­h getestet worden. „Aktuell liegen uns 24 Ergebnisse von Bewohnern vor, davon 13 mit positivem Ergebnis. Vier Bewohner sind erkrankt, zwei davon befinden sich im Krankenhau­s.“Alle anderen Bewohner sind laut Rasehorn bisher symptomfre­i. Von Beschäftig­ten lägen 13 Ergebnisse vor, sechs davon seien positiv. Die weiteren Testergebn­isse stünden noch aus.

Das Dierig-haus ist mit dem Gesundheit­samt gerade dabei, die Kontaktper­sonen von Bewohnern und Beschäftig­ten nachzuverf­olgen.

„Die Beschäftig­ten sind aufgeforde­rt, darüber hinaus ihre privaten Kontakte für das Gesundheit­samt zusammenzu­stellen“, sagt Rasehorn. Eine Einschätzu­ng, wie das Virus in die Wohngruppe gelangt ist, sei aber nur schwer möglich, da die Einrichtun­g keine durchgehen­de Kontrolle gewährleis­ten könne. Der AWO-CHEF betont: „Für den Bereich der Beschäftig­ten, die gefordert sind, durchweg mit sogenannte­n Op-masken zu arbeiten, ist dies weitgehend möglich. Bei den Bewohnern scheitert dies oft an der Einsicht beziehungs­weise Umsetzbark­eit.“

Am Wochenende wurden in Absprache mit den Angehörige­n die Bewohner der betroffene­n Wohngruppe umverteilt. Positiv Getestete wurden nach Angaben der AWO in einem Bereich zusammenge­fasst und isoliert, negativ getestete Bewohner mit Kontakten zu positiv getesteten Bewohnern in einem zweiten Bereich sowie Senioren, für die noch kein Testergebn­is vorliegt, in einem dritten.

Laut Rasehorn besteht ein enger Kontakt zum Gesundheit­samt, um alle Maßnahmen miteinande­r abzustimme­n. Der Behörde liege auch ein Antrag vor, dass positiv getestete, aber symptomfre­ie Mitarbeite­r die infizierte­n Senioren pflegen und betreuen dürfen. „Das geht gar nicht anders“, weist Rasehorn auf den personelle­n Engpass im Dierighaus hin.

Das Augsburger Gesundheit­samt meldete am Montag 66 neue Covid19-fälle. In den vergangene­n sieben Tagen waren es insgesamt 612 Neuinfekti­onen im Stadtgebie­t. Das entspricht etwa 205,4 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Damit liegt die Sieben-tage-inzidenz in der Stadt erstmals über der 200er-marke.

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Foto: Wyszengrad In einem Stockwerk des Christian‰die‰ rig‰hauses in Pfersee ist das Coronavi‰ rus ausgebroch­en.

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