Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der FCA wird es weiter versuchen

Die Augsburger warten noch immer auf einen Bundesliga-sieg gegen Leverkusen. Am Montagaben­d waren sie nahe dran, vergaben aber vor allem in Hälfte zwei gute Chancen

- VON MARCO SCHEINHOF

Leverkusen Irgendwann war es Heiko Herrlich doch etwas warm geworden. Zumindest hatte sich der Trainer des FC Augsburg in der Schlusspha­se kurzzeitig die Jacke ausgezogen. Es war auch ein aufregende­s Spiel, das den Blutdruck und die Temperatur nach oben trieb. Eines aber, das die Augsburger gewohnheit­sgemäß gegen Leverkusen verloren haben. Gegen Bayer kann der FCA in der Bundesliga einfach nicht gewinnen, auch mit Heiko Herrlich nicht.

Der Fca-trainer hatte bis Weihnachte­n 2018 Bayer trainiert. Über seine Zeit dort und die Rückkehr wollte er nach dem Spiel nicht mehr reden. „Das Thema ist abgehakt, das ist kalter Kaffee“, meinte Herrlich, „ich bin jetzt leidenscha­ftlich Trainer von Augsburg, und ich bin glücklich hier.“Aber freilich freue er sich, wieder hierherzuk­ommen. „Ich habe viele Leute gesehen, denen ich ganz nahe war, mit denen ich gerne zusammenge­arbeitet habe. Deshalb war es ein schönes Wiedersehe­n. Perfekt wäre es gewesen, wenn wir noch was geholt hätten.“So aber bedeutete das 1:3 am Montagaben­d die zweite Augsburger Niederlage in Folge in dieser Bundesliga-saison. Der FCA also im Sinkflug? Keineswegs. Zum einen gehören die beiden vergangene­n Gegner aus Leipzig und Leverkusen zu Deutschlan­ds Fußballeli­te. Zum anderen war vor allem die defensive Leistung in beiden Partien sehr ordentlich.

In Leverkusen haben sich die Augsburger auch vermehrt offensiv gefährlich gezeigt. Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Daniel Caligiuri zunächst der Ausgleich gelungen war (50.), ehe er selbst und Ruben Vargas noch gute Möglichkei­ten zur Führung hatten. Letztlich aber setzten sich die Gastgeber dank der Tore von Lucas Alario (15., 73.) und Moussa Diaby (90. +3) verdient durch.

„Es ist sehr schade, dass wir nichts mitgenomme­n haben“, sagte Fca-manager Stefan Reuter. Der Spielbegin­n und vor allem der Auftakt der zweiten Halbzeit haben ihm gefallen. Dumm nur, dass Raphael Framberger­s Arm in der 15. Minute im eigenen Strafraum weit in die Höhe schoss, sodass der Ball dagegen flog. Schiedsric­hter Sören Storks musste der Regel entspreche­nd Strafstoß geben, Alario verwandelt­e. In der zweiten Halbzeit vergab zudem Daniel Caligiuri eine gute Möglichkei­t, als er mit dem Abschluss zu lange wartete. „Vielleicht hätte er es direkt versuchen sollen“, meinte Reuter, „er verzögert aber oft und macht es richtig. Da muss man sich auf sein Gefühl verlassen.“Das aber passte diesmal offenbar nicht. Wie auch das Ergebnis, wodurch die Sieglos-serie gegen Leverkusen weitergeht.

Bange aber ist Reuter vor der Zukunft trotz der beiden vergangene­n Niederlage­n nicht. „Über weite Strecken haben wir es gut gemacht und vor allem gut verteidigt“, sagte der Manager. Auch in Leverkusen hätte das Team alles versucht. Und wird das auch weiterhin tun, um endlich einen Sieg gegen Bayer zu schaffen. „Wir wollen das nicht nur in der Rückrunde wieder versuchen, sondern alles daran setzen, dass wir auch in der nächsten Saison die Chance dazu haben“, sagte Reuter. Wenn also der Klassenerh­alt ein weiteres Mal gelingt.

Ein hierfür wichtiges Spiel wartet am Samstag (15.30 Uhr/sky) gegen den FSV Mainz 05, der noch immer punktloses Schlusslic­ht ist. Seit Dienstagab­end steht fest, dass diese Bundesliga-partie ohne Zuschauer stattfinde­n wird. 6000 Tickets waren bereits verkauft, doch aufgrund der aktuellen Corona-entwicklun­g in Augsburg sind von den Behörden keine Zuschauer zugelassen

„Das wird mit Sicherheit nicht leicht. Wir brauchen wieder eine Topleistun­g. Die Mannschaft aber macht einen sehr guten Eindruck“, sagte Reuter. Für Bayer reichte es trotzdem noch nicht.

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