Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Corona: Zweite Welle fordert die Stadt heraus

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger‰allgemeine.de

Fachleute hatten davor gewarnt, auch die Experten in der Augsburger Stadtverwa­ltung. Nun haben die Infektions­zahlen jene Größe erreicht, dass es schwierig bis unmöglich ist, die Infektions­ketten noch gründlich zu ermitteln. Die Zahlen vom Dienstag zeigen das noch einmal eindrückli­ch: Von 87 neuen Fällen ließ sich zunächst nur bei zwei Fällen klären, wo sich die Betroffene­n angesteckt haben. Längst hat sich das Virus weit verbreitet, und auch die Kliniken bekommen es zunehmend zu spüren. Binnen zweier Wochen hat sich die Zahl der Covid-19-intensivpa­tienten von drei auf 15 erhöht. Sollte die Entwicklun­g ungebremst so weitergehe­n, wären es in weiteren zwei Wochen bereits 75 Intensivpa­tienten.

Es ist gut, dass die Stadt zusätzlich­e Anstrengun­gen unternimmt, um das Infektions­geschehen möglichst gut im Blick zu behalten. Die Stadt hat sich nach dem Frühjahr auf eine zweite Welle vorbereite­t. Doch mit dieser Wucht, welche die Welle in den vergangene­n Tagen entwickelt­e, hat man dann wohl doch nicht gerechnet. So lässt es sich erklären, dass man in Augsburg zunächst ohne Kräfte der Bundeswehr auskommen wollte, nun aber doch auch die Hilfe von außen anfordert.

Beim Testzentru­m an der Messe ist es ähnlich. Der Betrieb läuft reibungslo­s, aber die Kapazitäte­n sind erschöpft. Es stimmt zwar, dass auch die Hausärzte verpflicht­et sind zu testen. Doch alleine darauf zu verweisen reicht nicht aus in dieser Lage. Auch hier sollen nun die Öffnungsze­iten und die Testkapazi­täten ausgeweite­t werden. Das ist gut, die Stadt hätte hier aber auch schon einige Tage früher auf die angespannt­e Situation reagieren können.

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