Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe
Wunderschön zu lesen
Zu „Islam“(Capito) vom 23. Oktober: Großes Lob an die „Macher“der Capito-seiten. Dass sie gerade in der heutigen schwierigen Zeit das Thema zu Mohammed und Islam aufgreifen, um Kindern in anschaulicher und vertrauenswürdiger Art über Mohammeds Geburtstag berichten, ist einfach wunderschön zu lesen.
Werner Streit,
Neusäß
Rausgeworfenes Geld
Zu „Regierung gibt für Berater 186 Mil lionen Euro aus“(Politik) vom 26. Ok tober:
Man bedenke, dass über 20 000 Menschen im Kanzleramt und in den Ministerien arbeiten. Ist es damit verbunden zwingend notwendig, wohl nicht ausreichend vorhandenen Sachverstand durch Millionenausgaben von außen zu kompensieren? Der Einkauf von Sachverstand ist sicherlich ohnehin zu teuer, die Einflussnahme externer Strukturen auf die Regierungsarbeit wächst zudem an. Das buchstäblich rausgeworfene Geld dient nach meiner Meinung letztendlich dem Zweck, etwaige Inkompetenzen bzw. langatmige interne Abläufe wie auch Vorgaben zu kaschieren.
Vielleicht sollte man das Listensystem der Parteien als Auslaufmodell sehen, denn Kompetenzen spielen hierbei keine Rolle! Richard Hecht, Kempten
Einfach unglaublich
Zu „Neue Prämie honoriert Einsatz der Pflegekräfte“(Seite 1) vom 26. Okto ber:
Herr Seehofer und der Wirtschaftsexperte Michael Theurer kritisieren den Tarifabschluss mit „an der Grenze des finanziellen Verkraftbaren“und „als schwere Belastung des öffentlichen Haushalts“.
Da hätte ich doch mal gerne eine Aussage/aufstellung über die 79,8 Millionen, die das Innenministerium in sechs Monaten alleine für externe Berater ausgegeben hat. Einfach unglaublich!
Helga Harries, Altdorf
Am Bundestag sparen
Ebenfalls dazu:
Es war eine schon lange fällige Entscheidung, die Einsatz- und Pflegekräfte finanziell besserzustellen. Vollkommen absurd ist die Aussage des Fdp-wirtschaftsexperten Michael Theurer. Bei diesem Tarifabschluss über eine schwere Belastung des Haushaltes zu sprechen, ist genau genommen unverschämt. Wenn der „Wirtschaftsexperte“meint, Geld einsparen zu müssen, dann sollte er zuallererst bei unserem Bundestag anfangen. Der Bundestag käme mit Sicherheit auch mit 400 Abgeordneten aus. Wenn ich hier an das Einsparpotenzial, auch bei Diäten und Pensionen, denke, dann würden sich die oben genannten Kosten auch deckeln.
Wolfgang Schüller, Kaufbeuren
Päpstlicher als der Papst
Zu „Unter Sündern“(Die Dritte Seite) vom 27. Oktober:
Papst Franziskus, der 2013 sein Amt mit dem festen Willen antrat, im Vatikan auszumisten, musste mittlerweile die Grenzen des Machbaren erkennen. Die Hoffnungen vieler gläubiger Katholiken, Franziskus könne die Kirche nach Jahrhunderten lähmenden Stillstandes entstauben und im neuen Geist mit Bescheidenheit, Einfachheit und christlicher Nächstenliebe erfüllen, scheinen sich leider immer mehr zu verflüchtigen. Denn trotz Abberufung des Präfekten der Glaubenskongregation, Ludwig Müller, sind in der Kurie noch immer zu viele rückwärtsgewandte „Müllers“zugange. Es sind Kurienkardinäle, die im Sinne Müllers als ewig Gestrige und als Verfechter der „reinen Lehre“noch päpstlicher als der Papst sein wollen und unablässig Sand in das Getriebe von Franziskus’ Kirchenerneuerung streuen. Weil sie ihre großzügigen Privilegien und Pfründe nicht verlieren wollen, trachten sie natürlich danach, dass alles so bleibt, wie es seit jeher war.
Eine Kirche für die Armen lehnen sie ab und leben stattdessen barockhaften Prunk und Pomp, und die Berichte über Eigennutz bis hin zur Korruption in ihren Kreisen nehmen kein Ende.
In der Erkenntnis, dass Franziskus leider von zu vielen ausbremsenden Traditionalisten umgeben ist, bleibt daher nur zu hoffen, dass ihm noch genügend Kraft und Rüstigkeit gegönnt seien, um noch möglichst viele seiner Reformvorhaben umzusetzen oder sie zumindest vorzubereiten.
Herbert Biedermann, Kirchdorf