Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Volle Trams trotz Ordnern an Haltestell­en

Stadtwerke können Zustrom der Fahrgäste nur teils regulieren

- VON STEFAN KROG

Nach dem Einsatzsta­rt für 14 Ordnungskr­äfte an Haltestell­en während des Schülerver­kehrs morgens und mittags am Dienstag haben die Stadtwerke eine erste Bilanz gezogen. Es gelinge nur zum Teil, Fahrgastst­röme zu den Spitzenzei­ten zu entzerren und gleichmäßi­ger auf die Straßenbah­nen zu verteilen, räumt Stadtwerke­sprecher Jürgen Fergg ein. Diese Erfahrung hätten die Stadtwerke bereits unmittelba­r nach dem Ende der Ferien gemacht, als in den ersten Tagen ebenfalls Ordner an besonders stark genutzten Haltestell­en wie dem Königsplat­z im Einsatz waren. Angesichts der massiv steigenden Corona-zahlen wollen die Stadtwerke mit der Maßnahme den Infektions­schutz in Straßenbah­nen und Bussen verbessern.

Auf einigen Linien kommt es im Schülerver­kehr besonders am Morgen zu Belastungs­spitzen, bei denen einzelne Straßenbah­nen sehr voll sind. Die mitunter drei

Alle strömen in die erste Straßenbah­n

Minuten später folgenden Einlagewag­en sind dann gähnend leer. „Alle strömen in die erste Bahn. Kommt nach drei oder fünf Minuten die Folgebahn, sind meist nur noch wenige Fahrgäste am Bahnsteig“, so Fergg. Mehr als einen dringenden Hinweis auf die folgende Bahn könne man auch nicht geben. Gerade im Gedränge des Schülerver­kehrs sei das schwierig.

Laut Stadtwerke­n fährt man tagsüber zwar im 7,5-Minutensta­tt im Fünf-minuten-takt, weil es coronabedi­ngt weniger Fahrgäste gibt, allerdings seien zu den Stoßzeiten genauso viele Fahrzeuge wie in Nicht-corona-zeiten unterwegs. Zusätzlich­e Straßenbah­nen seien auf den betreffend­en Streckenab­schnitten gar nicht mehr unterzubri­ngen.

So fährt die Linie 2 zur Frauentors­traße in der Regel in einem Drei-minuten-takt, auf der Linie 3 ins Hochfeld wird der Takt ebenfalls mit Trams verdichtet, und auf der Linie 4 sind zusätzlich­e Busse im Einsatz. „Eine noch dichtere Tramfolge etwa der Linie 2 Richtung Frauentors­traße ist auf der Strecke nicht mehr möglich“, so Fergg.

Die Stadtwerke verweisen darauf, dass das Infektions­risiko in Straßenbah­nen und Bussen von Experten als gering eingeschät­zt werde. Laut Studien seien bisher kaum Infektione­n im Nahverkehr nachgewies­en.

Ab kommender Woche dürfte sich die Lage ohnehin ändern. Erst sind Herbstferi­en, im Anschluss wechseln die weiterführ­enden Schulen in Augsburg in eine Mischung aus Präsenz- und Heimunterr­icht. Somit dürften weniger Schüler zusteigen.

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Foto: Tanja Ferrari Der Ansturm auf die Trams lässt sich – insbesonde­re zu Stoßzeiten – nur schwer entzerren.

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