Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Noch keine Entscheidung über einen Lockdown
Die Stadt Augsburg will erst abwarten, zu welchen übergreifenden Regelungen Bund und Freistaat kommen. Voraussichtlich herrscht Ende der Woche mehr Klarheit
Für Augsburg wird vermutlich erst Ende der Woche mehr Klarheit herrschen, ob es angesichts der hohen Inzidenzwerte einen Lockdown gibt oder nicht und wie er gegebenenfalls aussehen würde. Hintergrund ist, dass zunächst das Ergebnis der Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs am Mittwoch abgewartet werden sollte. Für Donnerstag hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt, den weiteren bayerischen Weg zu skizzieren. Die Maßnahmen von Bund und Land seien die Grundlage dafür, gemeinsam mit dem Freistaat über das Vorgehen in Augsburg zu entscheiden, so die Stadt am Mittwoch.
Ursprünglich hatte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) eine
Entscheidung für Mitte der Woche in Aussicht gestellt, wobei damals der Zeitplan von Bund und Land noch nicht feststand. Für eine schnellere Entscheidung sieht die Stadt offenbar keine Notwendigkeit. Zwar ist der Inzidenzwert am Mittwoch weiter auf 224,2 gestiegen und belegt damit in Bayern weiterhin einen der Spitzenplätze, allerdings ist diese Steigerung nicht mehr so stark wie zuletzt. Ein Abflauen des Trends lässt sich daraus aber noch nicht ablesen – dafür hat die Entwicklung eines Tages keine Aussagekraft.
Je nachdem, welche übergeordneten Regeln vorgegeben werden, wird für Augsburg womöglich gar kein spezieller Weg eingeschlagen werden. Bund und Länder einigten sich am Mittwoch darauf, den Einzelhandel geöffnet zu lassen, die
Gastronomie aber zu schließen und Unterhaltungsveranstaltungen zu untersagen. Persönliche Kontakte sollen auf maximal zehn Personen aus zwei Hausständen begrenzt werden. An Ausgangsbeschränkungen ist nicht gedacht. Maßgeblich für Augsburg wird sein, was der Freistaat
am Donnerstag verkündet und ob es besondere Regelungen für Kommunen mit explodierenden Fallzahlen wie Augsburg gibt. In puncto Schulen und Kitas hatte die Stadt angesichts des starken Infektionsgeschehens bereits am Wochenende verkündet, dass es für weiterführende Schulen nach dem Ende der Herbstferien einen Wechsel zwischen Präsenz- und Heimunterricht geben soll. Grundschulen und Kitas bleiben voll im Präsenzmodus.
Mit einer einheitlichen Regelung würde sich auch das Problem erledigen, das sich im Fall eines aufs Stadtgebiet begrenzten Lockdowns ergeben hätte. In diesem Fall hätte es für Augsburg Einschränkungen gegeben, in angrenzenden Nachbargemeinden wäre es aber zum Beispiel bei geöffneten Lokalen geblieben.