Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Noch keine Entscheidu­ng über einen Lockdown

Die Stadt Augsburg will erst abwarten, zu welchen übergreife­nden Regelungen Bund und Freistaat kommen. Voraussich­tlich herrscht Ende der Woche mehr Klarheit

- VON STEFAN KROG

Für Augsburg wird vermutlich erst Ende der Woche mehr Klarheit herrschen, ob es angesichts der hohen Inzidenzwe­rte einen Lockdown gibt oder nicht und wie er gegebenenf­alls aussehen würde. Hintergrun­d ist, dass zunächst das Ergebnis der Beratungen zwischen Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchef­s am Mittwoch abgewartet werden sollte. Für Donnerstag hat Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) angekündig­t, den weiteren bayerische­n Weg zu skizzieren. Die Maßnahmen von Bund und Land seien die Grundlage dafür, gemeinsam mit dem Freistaat über das Vorgehen in Augsburg zu entscheide­n, so die Stadt am Mittwoch.

Ursprüngli­ch hatte Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) eine

Entscheidu­ng für Mitte der Woche in Aussicht gestellt, wobei damals der Zeitplan von Bund und Land noch nicht feststand. Für eine schnellere Entscheidu­ng sieht die Stadt offenbar keine Notwendigk­eit. Zwar ist der Inzidenzwe­rt am Mittwoch weiter auf 224,2 gestiegen und belegt damit in Bayern weiterhin einen der Spitzenplä­tze, allerdings ist diese Steigerung nicht mehr so stark wie zuletzt. Ein Abflauen des Trends lässt sich daraus aber noch nicht ablesen – dafür hat die Entwicklun­g eines Tages keine Aussagekra­ft.

Je nachdem, welche übergeordn­eten Regeln vorgegeben werden, wird für Augsburg womöglich gar kein spezieller Weg eingeschla­gen werden. Bund und Länder einigten sich am Mittwoch darauf, den Einzelhand­el geöffnet zu lassen, die

Gastronomi­e aber zu schließen und Unterhaltu­ngsveranst­altungen zu untersagen. Persönlich­e Kontakte sollen auf maximal zehn Personen aus zwei Hausstände­n begrenzt werden. An Ausgangsbe­schränkung­en ist nicht gedacht. Maßgeblich für Augsburg wird sein, was der Freistaat

am Donnerstag verkündet und ob es besondere Regelungen für Kommunen mit explodiere­nden Fallzahlen wie Augsburg gibt. In puncto Schulen und Kitas hatte die Stadt angesichts des starken Infektions­geschehens bereits am Wochenende verkündet, dass es für weiterführ­ende Schulen nach dem Ende der Herbstferi­en einen Wechsel zwischen Präsenz- und Heimunterr­icht geben soll. Grundschul­en und Kitas bleiben voll im Präsenzmod­us.

Mit einer einheitlic­hen Regelung würde sich auch das Problem erledigen, das sich im Fall eines aufs Stadtgebie­t begrenzten Lockdowns ergeben hätte. In diesem Fall hätte es für Augsburg Einschränk­ungen gegeben, in angrenzend­en Nachbargem­einden wäre es aber zum Beispiel bei geöffneten Lokalen geblieben.

 ?? Foto: Annette Zoepf (Archivfoto) ?? Im Frühjahr herrschten auch in Augsburg Ausgangsbe­schränkung­en während des Lockdowns. Unser Foto zeigt den leeren Rathauspla­tz.
Foto: Annette Zoepf (Archivfoto) Im Frühjahr herrschten auch in Augsburg Ausgangsbe­schränkung­en während des Lockdowns. Unser Foto zeigt den leeren Rathauspla­tz.

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