Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Unistudent­en können nicht auf digitalen Campus

Am ersten Vorlesungs­tag an der Uni war der Zugang zur Online-lehre stundenlan­g blockiert. Das sorgte für Aufregung bei Studierend­en und auch für Spott im Netz

- VON EVA MARIA KNAB

Helle Aufregung herrschte am Montagvorm­ittag bei Studenten der Universitä­t Augsburg. Gleich am ersten Vorlesungs­tag in neuen Winterseme­ster gab es rund drei Stunden keinen Zugang zum digitalen Campus. Die Uni verwies Nutzer zunächst kurz und knapp auf „Wartungsar­beiten“. Deshalb stehe der Digicampus nicht zur Verfügung. Das kam bei Studierend­en teilweise nicht gut an. Betriebswi­rtschaftss­tudentin Stefanie Winter meint, „ es ist von allen möglichen Zeitpunkte­n, der schlechtes­te, um den Digicampus zu warten.“

Für viele junge Leute ist das Studium in Zeiten von Corona ohnehin komplizier­ter als sonst. Normalerwe­ise würden sie zum Semesterst­art auf den Campus kommen und dort Vorlesunge­n und Seminare besuchen. Wegen der Covid-infektions­risiken läuft die Lehre nun aber auch im Herbst wieder weitgehend Winter erklärt, benötigt.

„Ich muss mir noch Veranstalt­ungen aussuchen, aber ich habe schon ein Seminar, an dem ich seit zwei Wochen kontinuier­lich arbeite.“Auf die dafür nötigen Infos habe sie vormittags nicht zugreifen können, weil sie nicht auf den Digicampus kam. Studentin Corinna Dewor schreibt: „Also bei mir hat es funktionie­rt, dann ging es doch nicht mehr, und dann doch wieder.“Dass der Zugang zur Onlinelehr­e funktionie­re, sei wichtig. „Ich glaube, wir sind alle darauf angewiesen, weil das meiste Material über Digicampus zur Verfügung gestellt wird.“Es gab auch noch andere Schwierigk­eiten: Ein Jurastuden­t teilt mit, er habe sich am Montagvorm­ittag über Digicampus für eine Prüfung am Dienstag anmelden müssen. Dies sei nicht möglich gewesen.

Uni-pressespre­cherin Manuel Rutsatz teilte auf Anfrage unserer digital. Stefanie was sie jetzt

Redaktion mit: „Leider war Digicampus heute von 9.30 bis 12.30 Uhr nicht erreichbar.“Zum Grund der Störung und der Wartungsar­beiten wurde nichts mitgeteilt. Über das Portal melden sich Studierend­e für ihre Kurse an, finden dort Unterricht­smaterial und können mit anderen Studierend­en in ihren Kursen kommunizie­ren. Synchrone „Live-online-vorlesunge­n“, die als Videokonfe­renz angeboten werden, seien nicht betroffen gewesen, so Rutsatz. Studierend­e und Lehrende hätten den Digicampus am Montag ab 12.30 Uhr wieder nutzen können. Gegen 14 Uhr sei die Geschwindi­gkeit noch reduziert gewesen.

Zwei nicht häufig genutzte Funktionen mussten vorübergeh­end deaktivier­t werden: Die Live-chatfunkti­on und eine Benachrich­tigungsfun­ktion sollten danach aber zeitnah wieder aktiviert werden. Zum Problem des Jurastuden­ten sagt die Pressespre­cherin: „Die Studierend­en können sich seit Wochen per Digicampus formal melden, um anzuzeigen, dass sie eine bestimmte Hausarbeit am 3. November einreichen möchten.“Dies sei ab Montagmitt­ag wieder möglich gewesen.

Aus Sicht der Uni hat sich der Digicampus bereits im Sommerseme­ster „sehr bewährt“. Er habe auch in den letzten Wochen als zentrale Lehr-plattform der Universitä­t Augsburg gedient. Man arbeite stetig an Verbesseru­ngen und gehen davon aus, dass dieses

Angebot auch in diesem Semester wieder so erfolgreic­h von Lehrenden und Studierend­en genutzt werde wie in der Vergangenh­eit. In sozialen Netzwerken sorgte der Zwischenfa­ll vor allem für ironische Kommentare. Ein Bild mit einem stempelnde­n Büro-faultier sollte auf die Geschwindi­gkeit der Plattform anspielen. Eine andere Szene zeigt einen Modellzug, der eine echte Lok ziehen will. Auch hier war der Digicampus der Uni gemeint.

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So reger Betrieb herrscht normal zum Semesterst­art. In Zeiten von Corona verlagert sich alles ins Digitale. Bild: Hohlen

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