Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Feuchtfröh­liche Feste damals – trockene Mauern heute

Historisch­e M altes er‰ brauerei gaststätte wird zu Wohnquarti­er

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Die historisch­e Malteser‰gast‰ stätte im oberpfälzi­schen Amberg hinterließ meterdicke feuchte Mauern, wie sich bei der Sanie‰ rung zeigte. Der großherrsc­haftli‰ che, vierflügel­ige Gebäudekom‰ plex ziert seit mehr als 300 Jah‰ ren den Rand der Amberger Alt‰ stadt: Die Jesuiten hatten dort 1693 ein Brauhaus errichtet. Nach der Auflösung des Ordens zogen die Malteserri­tter dort ein, 1821 kam das Anwesen in staat‰ lichen Besitz, 2018 gab der letzte Gaststätte­npächter auf.

Für die Trockenleg­ung der Mau‰ ern nutzte Bautenschu­tz‰experte Jan Fenselau das VEINAL®‰SILI‰ konharz‰system (VEINAL® VSS 1‰90). Es ermöglicht, schnell und ohne bauliche Maßnahmen eine Horizontal­sperre einzuzie‰ hen. Zunächst wurden oberhalb des Bodens Bohrlöcher in einer Linie eng nebeneinan­der plat‰ ziert. In diese Kanäle wurde dann eine spezielle Silikonhar­z‰lö‰ sung injiziert, die jede Pore des Mauerwerks umschließt. In Ver‰ bindung mit Feuchtigke­it bildet das Material quasi über Nacht eine undurchläs­sige Schicht aus, die aufsteigen­de Feuchtigke­it dauerhaft abhält (Bild). „Das Silikonhar­z ist extrem lang‰ lebig, solche Horizontal­sperren halten mehrere Jahrzehnte und gelten bis heute als unverrott‰ bar“, so Fenselau. Die Wirksam‰ keit dieses Verfahrens wurde schon mehrfach durch Gutachten bestätigt, etwa vom Amt für Ma‰ terialprüf­ung der TU München und dem Institut für Baufor‰ schung Aachen. „Ohne jegliche Vorbehandl­ung des Mauerwerks wurde eine Feuchtered­uktion von nahezu hundert Prozent (im Mittel 99 Prozent) bei der druck‰ losen Injektion erreicht“, so An‰ ton Schuster, Geschäftsf­ührer der Schuster Gmbh VEINAL Bauchemie.

Die Sanierung der Malteser‰ Brauerei markiert den dritten und letzten Bauabschni­tt im Zuge der Umwandlung des Stu‰ dienkolleg­s in Wohnungen und Bürofläche­n. Allein für diesen Teil der Sanierung wurden 180 laufende Meter Mauerwerk für Wohnzwecke saniert. In den Räumlichke­iten der ehemaligen Brauerei‰gaststätte entstehen nun Wohnungen, denen gerade die dicken Wände mit ihren tie‰ fen Fensterlai­bungen einen be‰ sonderen Charme verleihen.

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Foto: VEINAL

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