Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die große Show in Leverkusen

Ein 4:3, das ein volles Stadion verdient gehabt hätte

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Leverkusen Als das große Spektakel vorbei war, fand Peter Bosz sogar lobende Worte für seinen Reservemit­telstürmer. „Er hat ja in der vergangene­n Saison wenig bei mir gespielt. Aber er hat das heute hervorrage­nd gemacht. Das hatte hohes Niveau“, befand der Trainer von Bayer Leverkusen nach dem rassigen und sehenswert­en 4:3 (2:2)-Erfolg gegen Borussia Mönchengla­dbach. Gemeint war der bei Bosz oft nur als zweite Wahl gehandelte Lucas Alario, der sich nun zum neuen Rekord-torjäger unter dem Bayerkreuz aufmacht. Seine beiden Ausgleichs­treffer nach 0:1- und 1:2-Rückstand hielten Bayer im Spiel und bedeuten eine Bestmarke: Alario erzielte in den letzten vier Spielen sieben Tore, darunter drei Mal nacheinand­er einen Doppelpack. Das ist zuvor noch keinem Bayer-profi gelungen.

Diesmal hatte Bayer trotz des zweimalige­n Rückstande­s durch Lars Stindl (18. Minute/foulelfmet­er/30.) die Nase vorn dank Alario und der beiden Treffer von Leon Bailey zum 3:2 (68.) und Julian Baumgartli­nger zum 4:2 (82.) und einer couragiert­en Mannschaft­sleistung. Für die Gladbacher endete eine kleine Erfolgsser­ie mit großen Auftritten in der Champions League und insgesamt acht Spielen am Stück ohne Niederlage. „Wir hatten unsere Möglichkei­ten, die haben wir nicht genutzt. Und die Führungen haben wir leichtfert­ig abgegeben“, befand Borussias Coach Marco Rose.

Zudem zeigte auch der sonst äußerst zuverlässi­ge Schlussman­n Yann Sommer bei mindestens zwei Gegentreff­ern Schwächen. „Das war kein guter Abend für einen Torhüter“, meinte der Schweizer. Am Ende, als das Spiel entschiede­n war, gab es dann noch etwas für Feinschmec­ker: Der akrobatisc­he Fersentref­fer von Gladbachs Neuzugang Valentino Lazaro, der in der Luft liegend mit dem Rücken zum Tor traf, zählt zur Kategorie der genialen Kunststück­e von Zlatan Ibrahimovi­c oder Fritz Walter, die während ihrer Karrieren ähnlich spektakulä­re Treffer erzielten. Doch richtig genießen konnte der 24-Jährige dieses außergewöh­nliche Ereignis nicht. „Mit ein bisschen Abstand zum Ergebnis kann ich mich auf jeden Fall mehr freuen als in diesem Moment“, sagte Lazaro.

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