Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Große Wohnbauvor­haben schreiten voran

Unter der Regie der Wohnbaugru­ppe entstehen gerade 343 geförderte Wohnungen, die meisten davon in Kriegshabe­r und Pfersee. Wo demnächst die Bagger rollen sollen

- VON ANDREA BAUMANN

Viele Bereiche des Wirtschaft­slebens sind durch die Corona-pandemie beeinträch­tigt oder gar lahmgelegt, die Auswirkung­en auf die Baubranche halten sich aber bislang in Grenzen. Das bestätigt auch Mark Dominik Hoppe, der Chef der Wohnbaugru­ppe (WBG) Augsburg: „Die Corona-pandemie wirkt sich bis jetzt glückliche­rweise nicht auf den Fortschrit­t unserer Baumaßnahm­en aus und wir sind optimistis­ch, dass wir unsere geplanten Fertigstel­lungstermi­ne halten können.“Hoppe spricht von 343 Wohnungen, die derzeit im Stadtgebie­t im Rahmen der einkommens­orientiert­en Förderung im Bau sind und zwischen 24 und 124 Quadratmet­ern Wohnfläche bieten. Für weitere 135 Wohnungen soll dieses Jahr noch der Startschus­s fallen. Alle seien barrierefr­ei, ein Teil davon auch rollstuhlg­erecht. Ein Überblick.

● Reesepark in Kriegshabe­r: Das bislang größte Projekt der WBG mit 141 Wohnungen, Supermarkt, Drogerie und Café im Norden des Reese-areals (Kosten rund 64,5 Millionen Euro) ist das am meisten fortgeschr­ittene Vorhaben. Schon von Weitem sticht der aus zwei Teilen bestehende Gebäudekom­plex an der Ulmer Straße ins Auge. Der Rohbau ist längst abgeschlos­sen. Aktuell läuft der Innenausba­u. Im Mai 2021 soll laut Hoppe die über einige Monate gestaffelt­e Übergabe der Wohnungen an die Bewohner beginnen. Die künftigen Mieterder geförderte­n Zwei- bis Fünf-zimmer-wohnungen zahlen je nach Einkommen zwischen neun und sieben Euro pro Quadratmet­er aus eigener Tasche und bekommen einen Zuschuss zwischen drei und fünf Euro, sodass letztlich die Zielmiete von zwölf Euro erreicht wird. Bei der Zusammense­tzung der Mieter werde hier und auch bei den anderen Projekten darauf geachtet, dass die verschiede­nen Einkommens­stufen gleichmäßi­g vertreten seien, sagt der WBGCHEF.

Das Erdgeschos­s des größeren Traktes bezieht voraussich­tlich ebenfalls zur Jahresmitt­e ein Rewesuperm­arkt, der mit rund 2000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche einen Beitrag zur besseren Nahversorg­ung in Kriegshabe­r leistet. Die Einzelhand­elsflächen im Nachbargeb­äude übernehmen ein Rossmann-drogeriema­rkt und die Bäckerei Ihle mit Verkauf und gastronomi­schem Angebot.

Die Wohnbaugru­ppe möchte noch in diesem Jahr auf einem südwestlic­h angrenzend­en Grundstück mit dem zweiten Bauabschni­tt – dem Reesepark II – beginnen. Dort entstehen 135 Wohneinhei­ten verschiede­ner Größe, darüber hinaus sind Räume für einen Quartierss­tützpunkt und den Mehrgenera­tionentref­f Kriegshabe­r vorgesehen. Die Fertigstel­lung des 48-Millionen-projekts ist für Ende 2022 geplant.

● Sheridanpa­rk in Pfersee: Im März erfolgte der erste Spatenstic­h für das Neubauvorh­aben im Norden der Sheridan-kaserne. Zwischen Nestackerw­eg und Siegfried-aufhäusers­traße entstehen insgesamt 109 Wohnungen unterschie­dlicher Größe. Die Wohnbaugru­ppe kalkuliert Kosten in Höhe von 33,3 Millionen Euro, die ersten Mieter sollen im ersten Quartal 2022 einziehen. Auch hier gibt es einen zweiten Bauabschni­tt mit 65 geförderte­n Wohnungen, der voraussich­tlich ab dem zweiten Quartal 2021 realisiert wird.

● Anton im Antonsvier­tel: 180 Wohnungen des Unternehme­ns Klausbau nehmen gerade im Antonsvier­tel auf dem Gelände des ehemaligen Servatiuss­tifts Gestalt an. Davon übernimmt die WBG 58 Einheiten, die voraussich­tlich Ende 2021 bezogen werden können.

● Nordfriedh­ofstraße in Oberhau‰ sen: 35 geförderte Wohnungen sind seit diesem Frühjahr im Zentrum des alten Oberhauser Ortskerns im

Bau. Die 10,5 Millionen Euro teure Anlage soll ebenfalls Ende 2021 bezugsfert­ig sein.

● Spicherer Straße in Pfersee: Eine lange Vorgeschic­hte hat das Vorhaben in Hybrid-holzbauwei­se mit 74 Wohneinhei­ten auf dem Gelände der ehemaligen Spicherer-schule, verteilt auf sieben Gebäude. Anwohner klagen gegen den Neubau, unter anderem, weil er sich nicht in die Umgebung einfüge. Die Wohnbaugru­ppe wartet unterdesse­n auf die Baugenehmi­gung für das 24-Millionen-euro-projekt.

● Prinz‰karl‰viertel: Die WBG ist laut Hoppe gerade dabei, ein Grundstück zwischen Von-dertannund Max-gutmann-straße zu erwerben, um dort voraussich­tmit lich ab Mitte nächsten Wohnungen zu bauen.

● Perspektiv­en: Die Stadt hat der Wohnbaugru­ppe darüber hinaus Grundstück­e in Inningen, Lechhausen und im Bärenkelle­r in Aussicht gestellt. Hoppe rechnet hier allerdings nicht mit einem Baubeginn vor dem Jahr 2023.

Mit den diversen Projekten leistet die städtische Tochter zwar einen wesentlich­en Beitrag zur Schaffung bezahlbare­n Wohnraums. Dass damit die Wohnungsno­t in der drittgrößt­en Stadt Bayerns nicht gänzlich beseitigt werden kann, belegen auch die Warteliste­n der WBG. Nach Angaben von Mark Dominik Hoppe sind darauf zwischen 4600 und 4800 Wohnungssu­chende zu finden.

Jahres

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 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Die Wohnbaugru­ppe Augsburg errichtet im Norden des Reese‰areals 141 Wohnungen, einen Supermarkt, eine Drogerie und ein Café. Im Mai 2021 soll der Einzug begin‰ nen.
Foto: Silvio Wyszengrad Die Wohnbaugru­ppe Augsburg errichtet im Norden des Reese‰areals 141 Wohnungen, einen Supermarkt, eine Drogerie und ein Café. Im Mai 2021 soll der Einzug begin‰ nen.

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