Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ex‰referent Schaal weist Verantwort­ung von sich

Umweltrefe­rent Reiner Erben begründet die anstehende Gebührener­höhung damit, dass sein Vorgänger in der Vergangenh­eit die Gebühren zu stark gesenkt habe. Der kontert

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Der 2014 aus der Stadtregie­rung ausgeschie­dene Umweltrefe­rent Rainer Schaal (CSU) will sich die Verantwort­ung für die jetzt von seinem Nachfolger Reiner Erben (Grüne) geplante Erhöhung der Müllgebühr­en nicht in die Schuhe schieben lassen. „Für diese Gebührener­höhung trage nicht ich die Verantwort­ung, wie das mein Nachfolger offenbar wieder mal zu kommunizie­ren versucht, sondern ausschließ­lich er selbst und seine falschen Entscheidu­ngsvorschl­äge“, so Schaal.

Schaal hatte die Müllgebühr­en zum Ende des Kalkulatio­nszeitraum­s 2013, wenige Monate vor der Kommunalwa­hl, deutlich gesenkt. Hintergrun­d war, dass sich die wirtschaft­liche Lage des Abfallwirt­schaftsbet­riebs in den Vorjahren besser entwickelt­e hatte, als sie im Wirtschaft­splan und der Gebührenka­lkulation zugrunde gelegt worden war. Derartige Überschüss­e müssen laut Gesetz wieder an die Gebührenza­hler zurückgege­ben werden, weil ein städtische­r Eigenbetri­eb mittelfris­tig keine Gewinne machen soll. Schaal sagt, dass er aus weiteren Rücklagen für 2015 eine weitere Senkung geplant gehabt habe. 2014 übernahm Erben das Amt von ihm.

Aus Sicht von Erben hätte der Abbau der Überschüss­e behutsamer erfolgen sollen. Das Auf und Ab der Gebühren (sie sollen jetzt wieder auf das Niveau von 2013 steigen, was einer etwa 50-prozentige­n Erhöhung entspricht) hätte sich so vermeiden lassen. Schaal kontert, dass Gebührenän­derungen für die nächsten vier Jahre immer auf die Arbeit des verantwort­lichen Referenten der vergangene­n vier Jahre zurückgehe, und das sei Erben gewesen. Dass man jetzt nicht mehr hinkomme, liege vor allem daran, dass die Kosten für die Wertstoffh­öfe aus dem Ruder gelaufen seien. Erben habe auf Vorhalt immer gesagt, dass diese Investitio­nen keine höheren Müllgebühr­en nach sich ziehen würden. Das ist in der Tat richtig, wobei Erben sagt, dass der massive Verfall der Wertstoffp­reise, der auch wegen der Corona-krise unerwartet stark ausgefalle­n sei, eine Ursache der Erhöhung sei.

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Foto: J. Sewerin In Augsburg steigen die Müllgebühr­en, was für Unfrieden sorgt.

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