Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schrötter kommt (zu) spät in Fahrt
Kurz vor Saisonschluss verpasst der Deutsche in Valencia knapp das Treppchen
Valencia Zum Ende der Wm-saison kommt Marcel Schrötter endlich in Fahrt, während Suzuki-pilot Joan Mir schon jetzt am Ziel seiner Träume ist. Schrötter, Deutschlands einziger konkurrenzfähiger Motorradpilot, belegte am Sonntag beim Grand Prix von Valencia einen starken vierten Platz in der Moto2 und verfehlte seinen zweiten Podestplatz in dieser von der Corona-pandemie gezeichneten Saison nur knapp. Mir bescherte seinem Rennstall indes ein Wochenende vor Saisonabschluss den begehrten Wm-titel in der Königsklasse Motogp.
„Ich habe einfach versucht, das Maximum zu geben. Wenn ich ein, zwei Runden vor Schluss noch näher dran gewesen wäre, hätte ich mich vielleicht noch ranquetschen können“, sagte Schrötter. Der 27 Jahre alte Pflugdorfer war nur gut 0,4 Sekunden hinter dem Dritten Marco Bezzecchi (Italien) ins Ziel gekommen. Als Siebter nach dem Qualifying ins Rennen gegangen, verbesserte er sich auf Rang fünf und ließ sich nicht nach hinten durchreichen. Am Ende reichte es zwar nicht zum Podest, Schrötter war dennoch zufrieden. „Ich habe an mir sehr oft gezweifelt, ob ich überhaupt noch Motorrad fahren kann. Da tut selbst ein vierter Platz sehr, sehr gut.“
Suzuki-pilot Mir genügte ein siebter Platz für den vorzeitigen Titelgewinn. Beim Wm-finale kann er mit 29 Punkten Vorsprung auf den Italiener Morbidelli nicht mehr eingeholt werden. Honda-ersatzpilot Stefan Bradl (Zahling) kam auf Platz 14 ins Ziel und holte zwei Wm-punkte.