Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Coronazahlen stagnieren auf hohem Niveau
Am Wochenende blieb der Sieben-tage-wert unter der Marke von 300. Die Polizei muss eine Party beenden
Wirkt der Lockdown? Diese Frage stellen sich fast alle in Deutschland – und in Augsburg ganz besonders. Immerhin hatte die Stadt zwischenzeitlich bundesweit den höchsten Sieben-tage-wert. Nun scheinen sich die Infektionen in Augsburg auf einem relativ hohen Niveau zu stabilisieren. Im Lauf des Wochenendes meldete die Stadt rund 350 neue Corona-fälle. Aktuell liegt die sogenannte Inzidenz damit laut Stadt bei 293,9 – das ist die Zahl der neuen Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Es gab auch vier weitere Todesfälle, seit Beginn der Pandemie wurden damit in Augsburg bisher 39 Tote gezählt.
Ob der „Lockdown light“, der in Augsburg etwas früher startete als bundesweit, einen Nutzen hat, könne man eventuell Anfang dieser Woche feststellen, hatte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) am vorigen Donnerstag bei einer Pressekonferenz gesagt. Deutlich nach unten zeigen die Infektionszahlen bislang nicht. Sie sind zuletzt aber eher stagniert und nicht mehr so explosionsartig gewachsen wie noch Mitte/
Ende Oktober. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Sieben-tage-wert in den nächsten Tagen auch noch einmal über die 300 klettert. Zuletzt gab es im Schnitt jeden Tag rund 125 neue Fälle. Sollte das so bleiben, wird der Wert zumindest vorübergehend auf über 300 klettern. Nach schnellen Lockerungen sieht es aber ohnehin nicht aus – das haben Kanzlerin und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon signalisiert.
Die Polizei musste indes am späten Samstagabend eine Wohnungsparty
in der Augsburger Innenstadt beenden. Wie die Polizei berichtet, drangen aus einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus in der Jesuitengasse laute Musik und Geschrei. In der Wohnung stellten die Beamten insgesamt 14 Personen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren fest. Diese feierten laut Polizei ausgiebig und waren teilweise erheblich alkoholisiert. Hygienevorschriften seien nicht beachtet worden. Die Gäste hielten sich nach Angaben eines Sprechers weder an Mindestabstände noch an das Tragen einer Mundnase-bedeckung.
Dazu komme, dass eine derartige Zusammenkunft aktuell nicht erlaubt sei. Da die Anwesenden sich trotz des Fehlverhaltens kaum einsichtig und kooperativ zeigten, mussten weitere Beamte hinzugezogen werden. Wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz wurde bei allen Anwesenden deren Personalien festgestellt. Einige liefen in den Keller, um sich zu verstecken. Auf dieses Katz-undmaus-spiel ließen sich die Beamten nicht ein. Allen zehn Gästen wurde ein Platzverweis erteilt.