Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Höhere Müllgebühren: Es stellen sich viele Fragen
Zu unserem Berichten über die geplante Erhöhung der Müllgebühren:
Das Augsburger Müllgebührendrama spielt sich im Augsburger Stadtrat ab. Beifallsstürme, als sich der Vorhang im ersten Akt senkt. Die Bürger erfuhren, dass die Müllgebühren nicht erhöht werden. Der zweite Akt spielt nach der Stadtratswahl. Der Vorhang geht auf und das Müllgebührengespenst tritt auf die Bühne. Reiner Erben verkündet die 50-prozentige Müllgebührenerhöhung. Der dritte Akt spielt sich im Stadtrat ab und die Bürgerinnen und Bürger hoffen auf einen guten Ausgang des Dramas. Bleibt die Hoffnung, dass man zunächst mal das Augsburger Konzept der Gebührenordnung überdenkt und sich erkundigt, wie das andere vergleichbare Kommunen lösen. Da wäre mal zu hinterfragen, ob alle Bürgerinnen und Bürger, die 18 Jahre alt wurden, in die Gebührenzahler-liste aufgenommen wurden. Es stellt sich auch die Frage, ob die Damen und Herren des Abfallzweckverbandes ihre Aufgaben zur Prüfung der Ausgaben ordentlich gemacht haben. Auch beim Entsorger, der Abfallverwertung Augsburg AVA, stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Ist das Konzept bei Verwertung und Entsorgung noch zeitgerecht? Entspricht der Entsorgungspark von Verbrennung, Verwertung und bei der Braunen Tonne der Kompostierung noch dem heutigen Zeitgeist? Erst wenn die Regie des Dramas sich mit all diesen Fragen befasst, kann man dessen Ende in versöhnliche Bahnen lenken. Der Vorhang geht auf: Stadtrat, bemühe dich um Sachlichkeit.
Kurt Aue, Augsburg