Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Haftstrafe für Blumenmale­r

Graffiti-künstler aus Augsburg verurteilt

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Augsburg Den Drang, seine Graffitis auf fremdes Eigentum zu malen, beschreibt der 33-Jährige als „einen Zwang oder eine Sucht“. Diese will der Mann, der einst mit seiner Augsburgbl­ume zu einem Star der Szene wurde, unbedingt loswerden. Jetzt, da er wegen seiner Schmierere­ien schon im Gefängnis sitzt. Denn am Donnerstag kam vor dem Augsburger Amtsgerich­t nach einschlägi­gen Vorstrafen noch eine weitere Haftstrafe dazu: ein Jahr und zwei Monate ohne Bewährung.

Der Angeklagte hatte zugegeben, dass er auch im vergangene­n Jahr in dutzenden Fällen seine Schriftzüg­e zumeist auf Stromkäste­n hinterlass­en hatte. Der Sachschade­n beträgt mehrere tausend Euro. Der 33-Jährige hatte vor einem Jahrzehnt Blumen im Raum Augsburg hundertfac­h auf Wände oder Gegenständ­e gemalt. Die Motive, die teils bis heute im Stadtbild zu entdecken sind, wurden zu einem Wahrzeiche­n von Bayerns drittgrößt­er Stadt.

Sein Problem ist, dass ihn eine Bewährungs­strafe für das Blumenmale­n nicht abhielt, neue Motive mitunter großflächi­g an ganze Züge oder Lärmschutz­wände zu malen. Dabei war er nicht nur in Schwaben, sondern auch in Oberfranke­n aktiv. So folgten weitere Verurteilu­ngen, zuletzt beim Amtsgerich­t in Coburg. Deswegen musste er bereits im Sommer den Gang in die Augsburger Justizvoll­zugsanstal­t antreten. Seine Haftstrafe­n summieren sich nunmehr auf rund drei Jahre. Nach der neuerliche­n Verurteilu­ng wird er voraussich­tlich eineinhalb bis zwei Jahre im Gefängnis bleiben müssen.

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